21May/23
Bananenbrot (vegan und glutenfrei)

Eine Herausforderung: glutenfreies und veganes Bananenbrot mit Schokolade

Für die baldige Hochzeit eines Freundes wurde ich gefragt, ob ich einen Kuchen beisteuern könnte. Und zwar einen veganen und glutenfreien, quasi um die beiden “Sonderwünsche” direkt auf einmal abzufertigen. Ich hatte schon eine recht deutliche Vorstellung davon, dass das wirklich schwierig werden könnte, aber spannend klang es auch – also wollte ich es zumindest versuchen.

Was ist daran so kompliziert? Das Gluten im Mehl sorgt für Bindung und Zusammenhalt des Kuchens. Klassischerweise kombiniert man also für glutenfreien Kuchen Mehlsorten ohne Gluten (wie Maismehl, Reismehl, Hafermehl…) mit einer großzügigen Portion Eier, um ein stabiles Gerüst zu bekommen. Vegan fallen die Eier natürlich weg und gängige Alternativen wie Stärke oder Leinsamen kommen in der Regel nicht nah genug heran, um eine große Anzahl davon zu ersetzen. Dazu tendieren glutenfreie Backwaren ohnehin dazu eher bröselig oder zu trocken zu werden. Als Bonus fehlte mir jede Erfahrung im glutenfreien Backen. Grandiose Voraussetzungen also.

Ich habe erst mal ausführlich recherchiert, ein Rezept für ein Bananenbrot und eines für eine Mehlmischung gefunden, dann einen Testkuchen gebacken und zu meinem großen Erstaunen ist er richtig gut geworden. Ist er etwas bröseliger als mein normales Bananenbrot? Ja, schon. Aber saftig, mit gutem Mundgefühl und schlicht und einfach lecker. Volltreffer, da werde ich gar nicht mehr weiter experimentieren. Für die Hochzeit selbst bekommt der Kuchen dann nur noch einen Schokoguss und etwas Deko.

Wichtig ist: mein Kuchen wäre nicht für Zöliakiepatienten geeignet. Alle meine Küchengerätschaften kommen mit glutenhaltigem Mehl in Kontakt und ich kann nicht ausschließen, dass Spuren davon im Kuchen landen. In diesem Fall ist das zum Glück kein Problem.

14Dec/22
vegane Zitronen-Pistazien-Cantuccini

Vegane Pistazien-Zitronen-Cantuccini

Braucht ihr noch ein kleines Mitbringsel für Weihnachten? Dann kann ich euch diese süßen Cantuccini empfehlen. Sie sind zwar kein richtig weihnachtliches Gebäck, aber mit den Pistazien doch recht festlich und ein bisschen besonders. Falls es farblich noch passender sein soll, könnt ihr auch das Zitronat durch Cranberries ersetzen, dann sind sie sogar rot-grün und damit ganz klassisch weihnachtlich.

Es war das erste Mal, dass ich Cantuccini gebacken habe. Wie so oft habe ich fleißig gegoogelt, Rezepte abgespeichert und am Schluss bunt kombiniert. Ich wollte die Pistazien im Ganzen und sichtbar haben, aber trotzdem etwas Mandeln im Teig, außerdem möglichst viel Zitrone, aber ohne extra eine Flasche Limoncello kaufen zu müssen, die dann im Schrank steht. Und vegan sollte es sein. Heraus kam dieses Rezept und das war ein voller Erfolg! Der Backprozess ist recht einfach, lediglich beim Scheiben schneiden muss man ein bisschen behutsam vorgehen. Die fertigen Kekse sind sehr fein und genau so mürb-knusprig, wie ich Cantuccini kenne.

Damit wünsche ich euch noch eine schöne restliche Adventszeit, entspannte Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Passt auf euch auf und lasst es euch gut gehen!

09Nov/22
Sushi-Bowl mit Sesamsoße

Sushi-Bowl mit Sesamsoße

Habt ihr schon mal die Zutatenliste von etwas aus dem Supermarkt genau studiert, um es daheim nachkochen zu können? So ging es mir letzthin mit einer Sushi-Bowl aus dem Kühlregal. Ich hatte sie mir einige Male als Mittagessen gekauft, als ich im Büro war, und mich ein bisschen in die bunte und leckere Zusammenstellung verliebt. Vom Preis-Leistungsverhältnis her war aber immerhin so viel Luft nach oben, dass ich gerne versuchen wollte auch selbst so eine Bowl mit Seesamsoße zu machen.

Die Basis ist Sushireis, soweit so simpel. Dann gehört eigentlich Wakame-Algensalat dazu. Der lässt sich aber nicht immer ohne weiteres finden und so habe ich eine Variante auf Basis von Spinat entwickelt, die dieselbe Rolle erfüllen kann. Wenn ihr Algensalat findet, nehmt aber gerne fertig gekauften. Dann kommt gebratener Tofu dazu, diverses Gemüse und ganz wichtig: die Sesamsoße. Schön cremig, leicht säuerlich, leicht süßlich – köstlich!

Beim Gemüse seid ihr sehr, sehr frei. Empfehlen kann ich Karotten, Paprika und Gurke. Kohlrabi und Mais machen sich auch sehr gut und in der Supermarktversion finden sich noch Edamame und Mango. Als Topping eignen sich Sesam, Nigella, Frühlingszwiebeln und nach Belieben eingelegter Ingwer. Ich habe schon verschiedenste Kombinationen durch und war mit jeder einzelnen zufrieden, also nehmt ruhig was ihr noch so im Kühlschrank habt. Es könnte auch gebratenes oder Ofengemüse dabei sein, gerade für den Winter ist es vielleicht nett ein paar mehr warme Komponenten zu haben.

24Oct/22
Kardamom-Karotten-Kuchen

Kardamom-Karotten-Kuchen mit Frischkäsecrème

Es ist mal wieder Zeit für was Süßes. Dieser kleine Kuchen ist kürzlich in meiner Küche entstanden, als wir bei Freunden zum Abendessen eingeladen waren und ich den Nachtisch mitbringen wollte. Das Grundrezept stammt von Anna Jones aus dem Buch “A Modern Way to Eat” – zu dem ich immer noch ein sehr gespaltenes Verhältnis habe.

Letztendlich war der Kuchen köstlich. Aber beim nächsten Backen würde ich einige Details abändern, im Rezept unten habe ich das schon entsprechend vermerkt. Das Grundproblem war – wieder! – dass Jones keine Gewichtsangaben bei Obst und Gemüse verwendet. “Eine mittelgroße Karotte” kann vieles bedeuten und auch Bananen kommen in sehr unterschiedlichen Formaten. Deshalb hätte mein Teig dann doch mehr Banane und mehr Karotte vertragen können und ich habe die Gewichtsangaben nach oben korrigiert.

Aber abgesehen davon war der Kuchen sehr fein. Schön saftig (und mit mehr Karotten sicher nochmal besser), nur leicht süß mit schöner Gewürznote. Mein Highlight war die Crème aus Frischkäse und Ahornsirup, sowas von gut! Ich kann empfehlen die 1,5-fache Menge davon zu machen, wenn euch ein dickes Topping nicht abschreckt. Normalerweise bin ich kein Fan davon, aber in diesem Fall ist sie weder zu schwer noch zu süß. Im Rezept steht aber die Menge, die ihr auch auf dem Foto seht.

16Oct/22
Rösthafer-Brot

Rösthafer-Brot, ein Weizenmischbrot mit Porridge – World Bread Day 2022

Dieses Brot ist alles andere als perfekt. Ich hätte wissen müssen, dass ein Weizenmischbrot mit hohem Weizenanteil mich wieder ärgern wird – denn ich habe nach wie vor keine Knetmaschine. Alles Handarbeit und meine Geduld dabei variiert von Tag zu Tag sehr stark und ist allgemein eher gering. Das Resultat sieht man in der Krume vom Brot. Außerdem bin ich mit dem Gärzustand nicht so ganz zufrieden, das hängt ja auch immer von der Umgebungstemperatur ab.

Aber das Schöne ist: das Brot schmeckt trotzdem richtig gut und ist für meine Vorlieben schon fast zu luftig und locker. Ein Brot muss nicht perfekt gebacken sein, um köstlich zu schmecken! Das Rezept ist das Rösthafer-Brot vom brotdoc, ich habe die Mehltypen an meine Vorräte angepasst und den Prozess etwas vereinfacht. Der Teig ist nicht ganz leicht zu handeln, dafür wird das Brot wirklich toll saftig. Vielleicht experimentiere ich damit beim nächsten Mal mehr Wasser im Quellstück zu binden, aber die Idee ein Porridge aus gerösteten Haferflocken zuzugeben ist wirklich super.

Mit diesem Rezept nehme ich wieder am World Bread Day teil, den Zorra von kochtopf.me veranstaltet. Jedes Jahr feiern wir dieses alltägliche Lebensmittel, das aus so simplen Zutaten besteht und doch gefühlt unendlich viele Variationsmöglichkeiten hat. Dieses Jahr war es wieder eine kleine Herausforderung für mich, von meinen gewohnten Lieblingsrezepten abzuweichen. Aber jetzt wo es Richtung Winter geht, ist meine Porridgeliebe wieder erwacht und da war dieses Rezept eine perfekte Kombination.