Joghurt selbst machen – ohne “Joghurt Maker”

01Mar/18
Joghurt selbst machen

Mit einer ganzen Reihe Mikroorganismen im Küchenumfeld bin ich unterdessen schon per Du. Mein Sauerteig blubbert fröhlich im Kühlschrank vor sich hin und Sauerkraut und andere Fermente waren auch schon zu Gast. Da passt selbstgemachter Joghurt wunderbar in die Reihe, zumal ich den Prozess bei meiner Mutter schon x-fach gesehen habe. Er ist so simpel, dass ich auf Twitter und Instagram gefragt habe, ob euch ein Blogpost dazu überhaupt interessiert, aber die große Mehrheit war dafür. Also gibt es heute ein kleines How-To fürs Joghurt selbst machen.

Warum überhaupt Joghurt selbst machen?

Je nach verwendeter Milch und Starterkultur kann das günstiger sein als welchen zu kaufen und man spart sich Plastikmüll bzw. Pfandglas. Außerdem bekommt man einen Joghurt mit wirklich lebendigen Kulturen – ähnlich wie beim selbst hergestellten Sauerkraut profitiert man so deutlich mehr von der positiven Wirkung der Mikroorganismen. Die wichtigsten Punkte für mich persönlich waren aber, dass es a) irgendwie spannend ist (schon, oder?) b) mir der selbstgemachte Joghurt meistens besser schmeckt und c) unsere Milch ab und zu schlecht wird, weil wir sie nicht schnell genug verbrauchen. Da bietet es sich an die Hälfte davon zu Joghurt zu verarbeiten.

Das Grundprinzip ist denkbar einfach:

  1. Milch auf 40-45°C erwärmen
  2. “Impfen” mit aktiven Joghurtkulturen
  3. 8-12 h in einem Isolierbehälter stehen lassen
  4. Fertig!

Die Joghurtkulturen stammen üblicherweise aus einem Esslöffel vom letzten selbstgemachten Joghurt. Beim ersten Mal kann man einen im Supermarkt gekauften Joghurt mit halbwegs aktiven Kulturen verwenden oder auch eine spezielle Joghurt-Starterkultur, damit klappt es etwas zuverlässiger. Vermutlich wird der erste Joghurt noch sehr flüssig bleiben, weil die Kulturen noch nicht aktiv genug sind, das gibt sich aber nach ein bis zwei Mal überimpfen.

Dass der Joghurt sehr flüssig wird passiert auch, wenn die Kulturen zu alt und schwach werden, um die Milch noch ordentlich zu verarbeiten. Das sollte allerdings erst nach 10-20 Mal Überimpfen der Fall sein. Aber wundert euch nicht: selbstgemachter Joghurt ist immer etwas flüssiger als gekaufter, weil natürlich keinerlei Verdickungsmittel enthalten sind. Außerem schmeckt er etwas säuerlicher, was ich persönlich sehr gerne mag – nicht ohne Grund steht auf den zu kaufenden Joghurts meistens “mild”.

Und das Zubehör?

Es gibt fancy Sets zur Joghurtherstellung, aber ganz ehrlich – die braucht es nicht. Was ihr benötigt ist ein Topf zum Erwärmen, ein lebensmitteltaugliches Thermometer für um die 40°C und irgendein Isoliergefäß, das den Inhalt für etwa 10 h auf Temperatur hält. Ich verwende schlicht ein Fieberthermometer und ein Suppen-to-go-Gefäß und die Bakterien nehmen mir das offensichtlich nicht übel. Ihr müsst auch nichts vorab sterilisieren, normal gespült und sauber genügt vollkommen. Der Zeitaufwand sind also ca. 10 min am Abend und am nächsten Morgen nochmal 5 min zum Verräumen und Abspülen. Überschaubar, oder? Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

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2 Kommenare zu “Joghurt selbst machen – ohne “Joghurt Maker”

  1. Hallo,

    danke für den Beitrag.

    Wie warm sollte die fertige Milchmischung denn während der 10-12 Std. stehen?

    LG Andrea

    1. Hi Andrea,
      wenn der Isolierbehälter gut genug ist, sollte das ziemlich egal sein ;) Sinn der Übung ist ja, dass die Temperatur der Milch über die 10-12 h möglichst bei gut 40°C bleibt. Also wenn du einen Platz in der Wohnung hast, der ungefähr so warm ist, kannst du sie auch dort hin stellen. Oder den Behälter in Decken einpacken. Völlig egal, Hauptsache die Temperatur wird möglichst gut gehalten (und steigt keinesfalls).
      LG
      Carla

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