Alkoholfreier Gin selbstgemacht – cheers!

01Jan/20
Alkoholfreier Gin selbstgemacht

Als Einstieg ins neue Jahr habe ich etwas Besonderes für euch: alkoholfreien Gin. Und zwar selbstgemacht!

Wenn man in einem Laden nach alkoholfreiem Gin fragt, wird man gerne mal schief angeschaut. Aber ja, es gibt ihn und er ist super für alle, die die Aromen der Botanicals lieben, aber gerade keinen Alkohol trinken dürfen oder wollen. Auf genau dieses Thema kam ich vor Kurzem mit einer Freundin und wir beschlossen – so schwer kann es doch eigentlich nicht sein, den Geschmack von Botanicals in Wasser zu bekommen?

Unsere Recherche führt uns am Gin-Sirup von Herrn Grün vorbei zu einem Artikel vom Deutschlandfunk Nova, der beschrieb wie man ohne Destille ein Hydrolat herstellen kann. Nachdem wir unseren alkoholfreien Gin ohnehin mit süßem Tonic Water trinken wollten, beschlossen wir uns an der Destillier-Methode zu versuchen. Und zu unserer Überraschung funktioniert sie erstaunlich gut. Es dauert zwar etwas, bis man den Aufbau zusammengestellt hat und man braucht eine ordentliche Menge Eis, aber dafür muss man nicht mühsam durch Kaffeefilter abseien. Noch ein Vorteil: das Hydrolat soll sich relativ gut halten.

Wichtig zu wissen: Alkoholfreier Gin schmeckt pur erst mal recht mau, wie parfümiertes Wasser – was er ja auch ist. Ohne einen Geschmacksträger wie Alkohol oder Zucker kommen die Aromen kaum zur Geltung. Er ist gedacht zum Mischen mit Tonic oder etwas anderem zuckerhaltigen. Auch dann ist der Geschmackseindruck ohne Alkohol natürlich etwas anders als beim Original, aber die Botanicals kommen trotzdem sehr gut zur Geltung.

Unsere drei verschiedenen Botanical-Kombinationen sind natürlich nur eine Inspiration. Das Schöne an dieser Methode ist ja gerade, dass man wunderbar variieren und experimentieren kann. Wir haben uns bei unserem Gin Nummer 1 vom Herrn Grün Sirup und dem Gin “The Duke” inspirieren lassen, bei unserem Sommer-Gin vom kräutrig-mediterranen Geschmacksprofil von Gin Mare und beim Winter-Gin haben wir komplett improvisiert. Viel Spaß damit!

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8 Kommenare zu “Alkoholfreier Gin selbstgemacht – cheers!

  1. Hallo, vielen Dank für die Rezeptur! Schmeckt sehr gut und das Hydrolat ist simple herzustellen.
    Wie lange ist das nun haltbar?

    1. Freut mich sehr, dass alles gut geklappt hat bei dir! :) Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie lang es haltbar ist – bei mir war es innerhalb von ein paar Wochen aufgebraucht. Es wird im Kühlschrank auf jeden Fall 4-8 Wochen halten, vermutlich auch länger aber die blumigen Noten werden sich je nach Lagerung nach und nach verflüchtigen.

    1. Naja, vom Gewürzversand deines Vertrauens? :) Das dürfte online sicherlich am einfachsten sein, ist ja etwas spezieller. Oder vor Ort in einem gut sortierten Geschäft, am besten ein Spezialitätengeschäft oder ein größerer Bio- oder Teeladen (denn Tees die nur aus Blüten bestehen gehen natürlich auch). Herbaria hat z.B. verschiedene essbare Blütenmischungen im Angebot und deren Produkte finde ich hier im Bioladen. Ich hatte noch eine Dose davon herumstehen und hab die für die Gins verwendet.

  2. Hallo Carla,
    vielen Dank für das spannende Rezept.
    Muss der Dämpfeinsatz zwingend aus Metall sein oder ginge auch Kunststoff?
    Liebe Grüße
    Anne

    1. Kunststoff sollte vermutlich genauso funktionieren. Natürlich ist wichtig, dass er keinerlei Geschmack abgibt, einen Bambuseinsatz würde ich z.B. nicht verwenden. Aber wenn der Kunststoffeinsatz schon länger verwendet wurde und sicher neutral schmeckt, dürfte das passen, wenn du grundsätzlich kein Problem mit Kunststoff hast.

  3. Was spricht dagegen das Wasser mit den zutaten einfach nur zu kochen und hinter abzufiltern?
    Gruß Marc

    1. Zum einen dürfte das Endprodukt dann nicht so lange haltbar sein, ich schätze nur ein paar Tage, weil ja immer kleine Partikel darin zurückbleiben. Zum anderen werden eher flüchtige Aromen beim Kochen in die Luft verschwinden. Ganz vermeiden lässt sich das mit dieser Heimbau-Variante natürlich nicht, aber man hat in den Wochen nach dem Destillieren schon gemerkt, wie immer mehr der feinen Aromen verschwunden sind. Und wenn man es schlicht als Tee kocht, wird das direkt schon beim Zubereiten passieren. Die Flüssigkeit unten drin hat auch ganz anders geschmeckt als das Destillat (denn natürlich haben wir sie aus Neugier probieren müssen).

      Es ist nicht wenig Aufwand, aber ich glaube er lohnt sich in diesem Fall.

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