10Dec/14
Schokoladen-Marzipan-Schnecken mit Orangennote

Weihnachtliches Hefegebäck: Schokoladen-Marzipan-Schnecken mit Orangennote

Aktuell wird man überschüttet mit Plätzchenrezepten. Mürbteig mit Nüssen, Zimt oder Vanille, verziert mit Zuckerguss oder bestäubt mit Puderzucker. Minikuchen voller weihnachtlicher Gewürze, die mit Schokolade oder Cupcake-like mit Frosting überzogen werden. Süße Eischnee-Berge, die mit Nüssen oder Kokosraspeln zu knusprig-leichten Makronen verbacken werden. Lebkuchen, die vor lauter Nüssen ohne Mehl aukommen und Printen, die fast nur aus Sirup, Mehl und Gewürzen bestehen.

Während sich jedermann kreuz und quer durch alles Süße bäckt vermisse ich in der Adventszeit manchmal einen ganz klassischen Vertreter der Teigfraktion, der bei Plätzchen leider einen entscheidenden Nachteil hat: Hefeteig schmeckt am besten die ersten ein, höchstens zwei Tage nach dem Backen. Das verhindert das plätzchentypische Berge-backen, bei dem Türme von Keksdosen befüllt und über die Wochen bis Weihnachten (oder bis ins neue Jahr) nach und nach wieder geleert werden.

Trotz dieses Nachteils mag ich Hefeteig einfach gerne. Hefe war schon immer lieb zu mir, kaum jemals misslingt mir ein Teig damit und ich liiiiebe den Geruch frischer Hefe. Wir sind einfach Freunde :) Und so möchte ich euch eine weihnachtliche Version von Hefeschnecken vorstellen. Denkt sie euch eben nicht als Plätzchen, sondern als Teil der Sonntagskaffeetafel. Lange halten müssen sie sich sowieso nicht – die sind schnell weg, versprochen. Und falls ihr bis Weihnachten schon mit Süßzeug vollgepackt seid: Schokolade, Marzipan und Orange schmeckt auch außerhalb der Weihnachtszeit. Nur zur Not natürlich…

Das Rezept findet ihr heute übrigens auch drüben beim Kuchenbäcker, zusammen mit einem Gastbeitrag von mir. Jeden Tag gestaltet dort ein anderer Blogger eines der Adventskalendertürchen mit einer süßen Leckerei und heute war ich an der Reihe.

 

 

07Dec/14
Belugalinsen Rote Beete Feta

Beluga Linsen mit roter Beete und Feta

Kennt ihr das Problem, dass ihr über Wochen und Monate etwas kochen wollt und ständig kommt irgendwas dazwischen? So ging es mir mit Beluga-Linsen. Schon vor Monaten drückte mir meine Mutter eine angebrochene Packung davon in die Hand. Sie hatte einmal damit gekocht und war nicht so begeistert gewesen, aber ich probiere ja immer gerne neues aus. So wanderte die Packung in meine Voratsschublade und lag dort erst mal.

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04Dec/14

Quarkstollen mit Hermann – ein teigiger Kettenbrief

Als der gefühlt letzte deutschsprachige Foodblog läute ich heute die Weihnachtssaison ein. Während anderorts schon längst Plätzchen gebacken wurden, war ich wegen der Feier letztes Wochenende noch mit Torte backen, um- und aufräumen beschäftigt. Gestern wurde aber endlich die Wohnung dekoriert und das erste weihnachtliche Gebäck in den Ofen geschoben: Quarkstollen mit Weizensauerteig.

Nachdem ich beim letzten Brotbacken ausversehen meinen gesamten selbst angesetzten und liebevoll gehegten Roggen-Sauerteig verbacken habe, will ich schon seit Wochen neuen ansetzen. Dazu bin ich zwar immer noch nicht gekommen, aber dafür wurde mir ein Sauerteig frei Haus geliefert – ein süßer Weizenmehl-Sauerteig mit dem sympatischen Namen Hermann. Er wird einige Tage gefüttert mit Mehl, Milch und Zucker und schließlich in vier Teile geteilt. Mit einem davon bäckt man und die anderen drei kann man weiter verschenken.

Ich kannte den Teig bisher nur aus Erzählungen meiner Mutter (die Zeit, als Hermann super hip war ist wohl schon ein paar Jahre her), aber Tina von lecker & co veranstaltet momentan eine Hermann-Aktion. So kam auch zu mir ein Hermann-Kind (Danke dafür an Stefan von Der König kocht (Blog nicht mehr erreichbar)!), wurde in eine gemütliche Plastikschüssel einquartiert und bekam den Sauerteig-erprobten Platz auf dem Kühlschrank zugewiesen. Er war sehr wohlerzogen und scheinbar zufrieden mit meiner Pflege, sodass ich nach einigen Tagen seine Kinder an Christine von barsista.de und zwei nicht-foodbloggende Freundinnen von mir geben konnte. Ich habe mich streng an die Anleitung gehalten:

Tag 1: Heute zieht Herrmann bei dir ein. Gib ihm 250 g Zucker und rühre leicht um.
Tag 2: Herrmann hat Durst, gib ihm 230 ml gekochte und abgekühlte Milch – nicht umrühren, schlucken kann er alleine.
Tag 3: Heute hat Herrmann richtig Hunger. Gib ihm 250 g Mehl – nicht umrühren.
Tag 4: Heute braucht Herrmann etwas Zuwendung, rühre ihn kräftig um.
Tag 5: Der vorletzte Tag für Herrmann bei dir zu Hause, gib ihm 250 g Zucker (wer möchte auch nur 150 g, diese Variante habe ich gemacht), 250 ml Milch und 250 g Mehl. Rühre alles unter und teile Herrmann in 4 Teile. Seine 3 Kinder verschenke weiter.
Tag 6: Heute wird gebacken!

Bei Tina seht ihr auch die ganzen wunderbaren Varianten, in denen der Hermann-Teig bisher verbacken wurde. Mein erster Impuls wäre ein Nusskuchen gewesen, aber der war schon vertreten. Also bin ich auf etwas ausgewichen, was ich ohnehin bald wieder backen wollte: Stollen. Das Rezept habe ich an unserem Quarkstollen-Familienrezept orientiert und tatsächlich kam ein wunderbar saftiger Stollen dabei heraus. Ok, eigentlich drei, ich wollte nämlich lieber mehrere kleinere Exemplare um gegebenenfalls ein oder zwei verschenken zu können.

Stollen sollte nach dem Backen eigentlich erst mal ein paar Tage durchziehen – aber ich kann natürlich kein Gebäck bloggen, von dem ich noch nicht probiert habe ;) Außerdem wollte ich ihn euch ja auch angeschnitten zeigen, also habe ich ein bisschen genascht und ihn danach wieder gut eingepackt. Ich kann guten Gewissens sagen, dass er jetzt schon extrem lecker schmeckt! Auch wenn ihn ein paar Tage Durchziehen sicher noch eine Ecke besser machen.

 

 

Eine kleine Anmerkung zum Stollen formen: Es gibt verschiedenste Varianten wie man ihn einrollen oder überschlagen kann um eine stollentypische Form zu bekommen. Stollen-Backformen klammere ich jetzt mal aus, die finde ich unsportlich… Meine Variante funktioniert für mich ganz ordentlich, ob sie die “originale” ist weiß ich allerdings nicht und ob sie euren Ansprüchen an Stollen-Ästhetik genügt sowieso nicht. Wie auch immer ihr den Teig formt, wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr den Ofen vorheizt. Dann wird der Stollen schnell außen leicht fest und zerfließt in der Hitze des Ofens nicht zu einem platten Fladen.

 

 

01Dec/14

Chili con Soja mit Kakao

Erstmal darf ich kurz zwei Gewinner verkünden: Ich habe random.org befragt und heraus kamen tatsächlich schön geordnet die Nummern 1 und 2 – also geht der Gewürz-Adventskalender an Melissa und der Tee-Adventskalender an Elisabeth. Herzlichen Glückwunsch ihr beiden, euer Gewinn macht sich auf den Weg zu euch! :)

Zurück zum Essbaren, heute habe ich ein Gericht für euch, das wunderbar zu diesem ekelhaft nasskalten und düsteren Wetter passt. Was tut man, wenn absehbar ist, dass man ein Weilchen nicht in der Küche wird stehen können, der Liebste so gar nicht kochaffin ist und man dann trotzdem etwas gutes, warmes essen möchte? Man kann sich a) für ein paar Tage bei Mama einquartieren oder b) vorkochen und einfrieren. Ich habe sicherheitshalber beides gemacht ;) Nachdem ich von der Pflege in der alten Heimat wieder zurück war, gab es also vorgekochtes Chili con Soja, dem das Einfrieren und wieder Aufwärmen in keinster Weise geschadet hat. (Nur etwas schärfer geworden ist es… *pfeif*)

Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich schon mal ein Chili con Soja gebloggt. Bei dem hatte ich versucht mich von der Würzung her an dem Chili meiner Mutter zu orientieren, weil ich diese spezielle Würzung immer ausgezeichnet fand und etwas vermisst habe. Das hat auch tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, obwohl das Originalrezept zum Großteil aus Rinderhack besteht.

Diesmal wollte ich aber ein ganz anderes Chili con Soja kochen. Ich bin schon häufiger auf den Tipp gestoßen, dass man etwas Kakaopulver oder Schokolade zugeben soll, manche schwören auch auf Espresso. Und genau so etwas wollte ich ausprobieren. Außerdem sollte dieses Chili tomatiger werden, insgesamt flüssiger und fruchtiger. Das hat geklappt :) Auch wenn das Kakaopulver in der Zutatenliste zunächst etwas deplatziert wirkt: Es gibt dem Chili ein gewisses “etwas”. Das Ergebnis ist so lecker, dass ich es unterdessen schon dreimal gegessen und auch Gästen vorgesetzt habe – wobei ich zugeben muss, dass mir das Abschmecken leichter fällt, wenn ich nicht für 12 Personen koche… Dazu gab es übrigens jedes Mal – wie so oft – mein geliebtes Fladenbrot.

 

Chili con Soja mit Kakao

http://lunasphilosophy.wordpress.com/2014/12/01/vegetarisches-chili-con-soja-von-herbs-chocolate/
für 3-4 Personen
100 g Soja-Schnetzel bzw. -granulat
250 ml Gemüsebrühe
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1/2 Dose stückige Tomaten
2 rote Paprika
250 g Kidney-Bohnen (1 Dose)
140 g Mais oder Mexico-Mix (1 kleine Dose)
4 EL Tomatenmark
2 TL Cumin
1/2 TL Zucker
1 TL Paprikapulver rosenscharf
1 TL Paprikapulver edelsüß
nach Belieben gemahlene Chilis
1 Lorbeerblatt
1/2 TL Kakaopulver
Salz, Pfeffer
Olivenöl

  1. Die
    Soja-Schnetzel mit heißem Wasser übergießen und 5 min quellen lassen.
    Danach in ein Sieb abgießen, mit klarem Wasser spülen und leicht
    ausdrücken. Mit heißer Gemüsebrühe übergießen und nochmal 5 min quellen
    lassen. Wieder abgießen, durchspülen und diesmal gründlich ausdrücken.
    (Durch das doppelte Quellen wäscht sich der Sojageschmack besser aus.
    Das ist in diesem Fall nicht unbedingt nötig, also wenn ihr es eilig
    habt könnt ihr die Schnetzel auch nur einmal in Gemüsebrühe quellen
    lassen.)
  2. Die Sojaschnetzel in einer gut beschichteten Pfanne in Olivenöl kurz
    scharf anbraten. 2 TL Cumin und 1 EL Tomatenmark mit in die Pfanne geben
    und weiter braten, bis die Schnetzel schön knusprig sind. Danach die
    Gemüsebrühe angießen.
  3. Die Zwiebel abziehen und in “Viertelringe” schneiden oder grob
    hacken. Die Knoblauchzehen abziehen und durchpressen. Zusammen mit den
    stückigen Tomaten, dem Zucker, 3 EL Tomatenmark, dem Paprikapulver, dem
    Lorbeerblatt, nach Belieben gemahlenen Chilis und etwas Salz und Pfeffer
    in den Topf geben und 5 min köcheln lassen.
  4. Paprika waschen, putzen und in kleine Stücke schneiden. Mit in den Topf geben und weitere 10 min köcheln lassen.
  5. Bohnen und Mais abtropfen. Gemeinsam mit dem halben Teelöffel
    Kakaopulver zum Chili geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei
    geschlossenem Deckel und sehr geringer Hitze nochmal 15 min ganz leise
    köcheln lassen – es soll vor allem nochmal durchziehen. Danach ggf.
    nochmals mit den Gewürzen abschmecken.

Das Rezept findet ihr auch zusammen mit ein paar netten Worten außenrum bei Natali auf dem Blog Lunas Philosophy. Sie hat momentan keine Zeit sich um ihren Blog zu kümmern und deshalb habe ich ihr einen Gastbeitrag gebastelt. Schaut doch mal vorbei! :)

30Nov/14

Offene Schoko-Bananen-Torte mit Mandeln – veganer Geburtstagskuchen

Ich weiß gar nicht, ob ich das hier offiziell Torte nennen darf. In meinem Kopf ist eine Torte immer ein fluffig-monströses Kalorien-Ungetüm, gefüllt und verkleidet mit mindestens drei Päckchen steif geschlagener Sahne – und von genau dieser Art Kuchen bin ich kein großer Fan. Sie können schon recht lecker sein, aber im Zweifelsfall ziehe ich einen simplen Rührteig mit Obst, Schokolade oder Nüssen immer vor.

Meinem Liebsten geht es da genauso wie mir und deshalb sollte auch sein Geburtstagskuchen keine klassische Sahnetorte werden. Einen simplen Rührteig fand ich für den Anlass aber zu langweilig, also kam ich auf die Idee eine “Torte” ohne Sahnewölkchen zu machen, einen Schicht-Kuchen quasi. Wikipedia behauptet, eine Torte bestehe aus einer oder mehreren vorher gebackenen Tortenböden, die mit Creme und/oder Obst geschichtet und zum Schluss eventuell noch überzogen und verziert werden. Bingo, demnach habe ich tatsächlich eine Torte gebacken, auch wenn diese Definition meiner Intuition entgegen geht. Und weil ich die Seitenkanten nicht verkleidet habe bezeichne ich sie jetzt einfach mal als “offene Torte”.

Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll sie zu beschreiben, es steckt einfach so viel Gutes drin… Schokoladig sollte es auf jeden Fall sein und irgendein Obst sollte sich dazu gesellen. Nachdem mein Liebster nur wenige Obstsorten gemeinsam mit Schokolade mag (Zu meinem völligen Unverständnis. Ein Schokofondue ohne Erdbeeren, stellt euch das mal vor!) fiel die Wahl auf Banane. Ein bisschen was nussiges, in diesem Fall Mandeln, passt auch immer gut. Und damit der Schokoboden noch intensiver und interessanter schmeckt kam Kaffee mit in den Teig.

Bei den Teigböden habe ich mich von normalen, veganen Kuchen inspirieren lassen. Das Vorbild für den Bananen-Mandel-Boden ist das Rezept von Vegan Guerilla, das sich auch bei mir schon bewährt hat und nur minimal abgewandelt wurde – ja, mit Wasser statt Sojamilch schmeckt er tatsächlich genauso gut. Als Vorbild für den Schokoboden diente dieses Rezept von Cake Invasion, wobei der Kaffee darin auf meinem Mist gewachsen ist. Damit das Ganze zusammenhält und hübsch aussieht habe ich eine Ganache zwischen die Teigböden und oben drauf geschmiert. Also doch Sahne, aber immerhin nicht aufgeschlagen und nicht mehr als ein Päckchen.

Unsere Gäste und auch mein Liebster und ich waren auf jeden Fall hochgradig angetan von dieser Torte! Optisch macht sie schon einiges her durch die unterschiedlich farbigen Schichten und am Geschmack kann man auch nicht mäkeln – saftig, bananig, schokoladig, dazwischen ein paar knackige Mandelstückchen. Und falls ihr große Fans von geschlagener Sahne seid und euch diese Torte noch nicht mächtig genug ist: ihr könnt ja noch etwas Sahne dazu reichen ;)

 

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