22Dec/14

Späte Plätzchen: Schoko-Kokosmakronen und Zimtsterne

Wer am vierten Advent nochmal Plätzchen bäckt ist spät dran. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass die erste Ladung langsam die Füße eingezogen hat – was auch durchaus so von mir beabsichtigt war, denn ich wollte lieber viele verschiedene Sorten ausprobieren als wochenlang dasselbe zu naschen. Also habe ich letzten Sonntag nochmal zwei neue Rezepte heraus gesucht, den Ofen angeworfen, Teig geknetet, Schokolade geschmolzen, ausgestochen, gefüllt und verziert.

Es ist ja wirklich kein Geheimniss, dass ich ein Schokoladenfan bin. Deshalb sind die saftigen Schoko-Makronen von Mias Blog Kochkarussell auch sofort auf meiner Nachbackliste gelandet. Viel Schokolade und dann noch Kokos, das kann doch nur gut werden! Weil mir die 52 % Kakao meiner Zartbitterschokolade zu wenig waren habe ich mit etwas Kakaopulver nachgeholfen, außerdem hatte ich kein Kokosöl für die Füllung und habe auf Kokosmilch zurück gegriffen. Aber abgesehen davon habe ich das Rezept sehr originalgetreu übernommen und knusprig-saftige Schokohügelchen produziert.

Ebenfalls sehr große Zuneigung hege ich zu Zimt. Fast jeden Morgen wandert eine ordentliche Prise Zimt in mein Frühstück und im Plätzchenreich sind da natürlich Zimtsterne das Rezept der Wahl. Vorbild für meine vegane Version war ein Chefkoch-Rezept, dass ich wieder nur leicht modifiziert habe. Abgeriebene Orangenschale war gerade einfach nicht vorhanden und Lust auf vier Stunden Trockenzeit vor dem Backen hatte ich auch nicht. Geschadet hat es ihnen nicht, die Sterne sind wunderbar saftig, weich und zimtig geworden :)

Falls ihr Lust habt nochmal Plätzchen zu backen kann ich euch die folgenden zwei Rezepte also sehr ans Herz legen. Ihr könnt ja auch die halbe Menge machen, die sind dann sicher bald weggenascht. Ansonsten parke ich diese Rezepte hier jetzt einfach bis nächstes Jahr, da werde ich sicherlich auch wieder zurückblättern und nachgucken was und wie ich gebacken hatte.

Damit wünsche ich euch nun schon mal schöne Weihnachten und entspannte Feiertage! Bis zum 6.1. habe ich Urlaub, in dieser Zeit werde ich mich erst kochtechnisch von meiner Mutter verwöhnen lassen, dann ein paar Tage wegfahren und insgesamt versuchen alles etwas langsamer angehen zu lassen – auch die Bloggerei. Mindestens einmal werde ich von mir hören lassen aber falls es ansonsten ruhig sein sollte wisst ihr Bescheid, dass ich gerade mit Tee trinken, Buch lesen und (vorsichtig) spazierengehen beschäftigt bin ;) Nehmt euch ein Beispiel an mir und lasst es euch gut gehen!

 

 

 

21Dec/14

Gemüsespaghetti mit Hummus-Lauch-Soße

Einen schönen vierten Advent wünsch ich euch! Jetzt ist schon wieder fast Weihnachten, die Zeit ist für mich regelrecht vorbei geflogen. Zwischen all dem Backen und vielen Dingen, die erledigt werden müssen, komme ich momentan leider nicht so viel zum Kochen wie ich gern würde. Meistens gibt es “irgendwas schnelles” was ich schon kenne, das ist am wenigsten Aufwand und birgt am wenigsten Risiko. Trotzdem ist letzte Woche aus einer Resteverwertung ein richtig leckeres Gemüsegericht geworden – eine nette Abwechslung zu den diversen Naschereien.

Es sieht nicht schön aus, ich weiß. Glaubt ihr mir trotzdem, dass es gut schmeckt?

Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich
blogtauglich-lecker wird. Die Photos hatte ich nur sicherheitshalber
noch schnell geknipst, bevor ich mich (sehr hungrig) über meine Portion
hergemacht habe. Zum Glück, denn deshalb kann ich euch das Rezept heute zeigen – wobei es kein großes Problem wäre, wenn ich es bald nochmal kochen müsste ;) Übrigens wird es nicht so suppig, wie es auf den Photos aussieht. Der Teller war nur sehr, sehr voll gefüllt mit Gemüse und die Soße hatte kaum mehr Platz.

Die Geschichte hinter diesem Rezept ist einfach. Ich hatte Lust auf etwas “gesundes” mit viel Gemüse, aber weil es draußen kalt ist wollte ich keinen Salat, sondern etwas warmes. Die logische Konsequenz waren Gemüsespaghetti, zumal ich seit einer Weile einen Spiralschneider besitze und der will natürlich benutzt werde. Dann war da noch ein Rest Hummus im Kühlschrank. Der Lauch hat mich beim Einkaufen angelacht und für ein bisschen intensiveren Geschmack haben sich einige getrocknete Tomaten dazu gesellt. Das war’s auch schon – warm, gemüsig, schnell gemacht und ungemein befriedigend!

 

Gemüsespaghetti mit Hummus-Lauch-Soße

 

für 1 Person

 

1 dünne Stange Lauch (oder 1/2 dicke)
1 EL Öl von getrockneten Tomaten (oder Olivenöl)
200 ml Wasser
2 getrocknete Tomaten in Öl
1 Zucchini
2 Karotten
ca. 100 g Hummus
1-2 TL gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer
  1. Den Lauch waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Lauch darin kurz anbraten, sodass er etwas bräunt, und dann einige Minuten weiter dünsten.
  2. Getrocknete Tomaten abtropfen lassen und grob hacken. Den Lauch mit dem Wasser ablöschen, die getrockneten Tomaten zugeben und köcheln lassen, bis der Großteil der Flüssigkeit verkocht ist.
  3. Zucchini und Karotten waschen, putzen und entweder mit einem Sparschäler oder einem Spiralschneider zu Gemüsespaghetti oder -bandnudeln verarbeiten. Zu der Lauchmischung in die Pfanne geben und mitköcheln, bis das Gemüse die gewünschte Konsistenz hat – von fast roh bis völlig durchgegart ist hier ganz nach eurem Geschmack alles möglich.
  4. Den Hummus unterrühren, mit Petersilie, Salz und Pfeffer abschmecken.
18Dec/14
Kokosmakronen mit Schokoschuh

Vegane Kokosmakronen mit Schokoschuh

Eischnee in vegan ist so eine Sache… Wenn es um das Binden oder Auflockern von Teig geht, dann klappt es recht gut Eier zu ersetzen durch z.B. Banane, stärkehaltiges Mehl oder Apfelmus. Aber bei Eischnee liegen die Dinge anders, denn so einen fluffigen, stabilen Schaum muss man erst mal hinbekommen. Für meine Kokosmakronen habe ich einen Versuch gewagt, allerdings mit mäßigem Erfolg. Das schließlich entstandene Rezept hat nun nichts mit irgendwas eischneeähnlichem am Hut, ist aber praktischerweise deutlich simpler und richtig lecker :)

Zu einem fertigen Ei-Ersatz wollte ich natürlich nicht greifen, aber man kann veganen Eischnee aus Leinsamen herstellen. Dazu werden die Samen in Wasser aufgekocht und während sie 15-20 min vor sich hin köcheln entsteht ein zäher Schleim. Den muss man dann absieben, abkühlen lassen und kann ihn dann mit viel Geduld steif schlagen. Dieses Rezept findet ihr z.B. bei Kochtrotz, ich habe auch irgendwo schon gelesen, dass jemand damit tatsächlich Baisers hergestellt hat.

Ich bin auf jeden Fall gescheitert. Der Schleim wollte sich überhaupt nicht von den Körnchen trennen lassen, die Leinsamen sind beim Versuch sie abzusieben zum Teil aufgebrochen und trotz sehr geduldigem Aufschlagen mit Mixer und Handrührer wollte einfach kein Schaum entstehen. Na gut, dann eben nicht… Ich wollte aber unbedingt Kokosmakronen, also durchforstete ich das Netz nach Alternativen.

Fündig wurde ich bei Vebu und bei Siebenbergen – vegane Kokosmakronen ohne Eischnee und mit den denkbar einfachsten Zutaten. Ruck-zuck gemacht, völlig unkompliziert und ausgesprochen lecker, so gefällt mir das Rezept schon eher. Vielleicht wage ich mich ein andermal wieder an den Leinsamen-Schnee, aber für den Moment bin ich beschäftigt mit Kokosmakronen vernaschen. Falls ihr mich sucht: ich sitze in der Plätzchendose.

 

 

14Dec/14
Vanillekipferl ohne Ei

Vanillekipferl – herrlich mürb, ganz ohne Ei

Am dritten Advent blogge ich also endlich mein erstes Plätzchenrezept. Muss ich mich dafür jetzt schämen? Immerhin habe ich euch ja schon mit Stollen und weihnachtlichen Hefeschnecken versorgt. Und außerdem war ich ja leider selbst mit der Plätzchenbackerei recht spät dran. Und vielleicht müsst ihr ohnehin langsam für Nachschub sorgen, weil die erste Ladung schon fast vernichtet ist und da kommt ein neues Rezept gerade zur rechten Zeit? Ok, genug der Ausreden…

Wollt ihr mal in eine meiner Plätzchendosen linsen?

Der Fachmann erkennt es sofort: Es handelt sich um Vanillekipferl. Feiner Mürbteig mit gemahlenen Mandeln und Vanille, nach dem Backen gewälzt in Vanillezucker. Mürbteig kommt auch gut ohne Ei aus, nur das Handling ist ein bisschen diffiziler, aber Kipferl formen klappt trotzdem gut. Und wenn man statt Butter vegane Margerine nimmt (längst nicht jede Margerine ist nämlich vegan), dann hat man vegane Vanillekipferl – voilà.

Ich habe mich grob an diesem Chefkoch-Rezept (leider nicht mehr online) orientiert, allerdings mit echter Vanille gearbeitet. Wenn die Dinger schon danach heißen, dann soll bitteschön auch frisches Vanillemark drin landen. Als Margerine habe ich Alsan verwendet, die gibt es in größeren Supermärkten oder im Bioladen. Sie ist etwas weicher als herkömmliche Butter, aber schmeckt für meinen Gaumen fast haargenau identisch – auch wenn ich zugeben muss, dass ich Butter nie aufs Brot esse, sondern höchstens zum Backen oder Braten verwende. Dafür eignet sich diese Margerine auf jeden Fall, die Kipferl sind ausgezeichnet geworden! :)

 

 

12Dec/14
Rosenkohl mediterran Gnocchi

Darf ich vorstellen: Rosenkohl in mediterran

Ich habe ein sehr schwieriges Verhältnis zu Rosenkohl. Ich erinnere mich, dass ich ihn als Kind überhaupt nicht mochte, wirklich gar nicht. Als Teenager fand ich ihn dann immer noch nicht lecker, aber jedes Mal, wenn es ihn gab, wiederholte sich das konsequent ein lustiges Prozedere: Immer wollte ich ein paar einzelne Röschen essen und ab dem sechsten fand ich ihn dann plötzlich doch wieder grauenhaft. Nein, ich habe keine Erklärung dafür, außer dass meine Geschmacknerven Schluckauf hatten ;)

Im November sind mir von allen Seiten Rosenkohl-Rezepte entgegen gesprungen. Auf diversen Blogs, in Facebook-Gruppen, auf den Titelseiten von Kochzeitschriften, überall grüne Bollern. Und nachdem dieses Jahr schon das Wunder geschehen ist, dass mir nun Tomaten schmecken, wieso dann nicht auch Rosenkohl noch eine Chance geben?

Karin vom Blog Wallygusto hat mich auf dieses Rezept hingewiesen. Es findet sich z.B. auf der Website von Essen & Trinken, aber auch auf Chefkoch ist es mir schon begegnet (hier und hier). Wer auch immer es sich ausgedacht hat – Respekt! So schmeckt mir Rosenkohl :) Er wird nicht totgekocht und passt wunderbar zu den intensiven getrockneten Tomaten, dem Salbei und den kartoffeligen Gnocchi.

Wie so oft habe ich an den Mengen des Rezepts gedreht, die Gemüsedosis erhöht und Olivenöl statt Butter verwendet. Der Geschmack des Öls passt sehr gut zur mediterranen Richtung dieses Rezepts und ganz nebenbei wird es damit vegan. Gut, das ist nicht ungewöhnlich auf meinem Blog, aber heute weise ich extra darauf hin, denn ich möchte dieses Rezept beim Tierfreitag einreichen.

tierfreitag

 

Den habe ich erst vor kurzem kennen gelernt, er dreht sich rund um das Thema pflanzliche Ernährung. Mitmachen kann jeder und die Beiträge müssen keine Rezepte sein, aber wenn sie es sind, dann müssen sie ohne Ersatzprodukte auskommen – keine Sojamilch, keine Reissahne, kein pflanzlicher Käse und kein Fake-Fleisch. Wie ihr euch sicher denken könnt gefällt mir dieses Konzept außerordentlich gut :) Es geht um den Genuss am pflanzlichen Essen und glaubt mir: dieses Rezept ist da ein wirklich gutes Beispiel für. Gemüse ist toll! Selbst Rosenkohl, wie ich feststellen musste ;) Zumindest manchmal…

 

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