30Sep/17
Karotten-Meerrettichsuppe Belugalinsen vegan

Herbst-Blues? Karottensuppe mit Meerrettich und Belugalinsen

Es gibt Tage im September
die mehr wissen als ich weiß,
die mich langsam gehen lehren
auf des Winters dünnem Eis,
die den Sommer noch mal zeigen
durch das Loch im Gartenzaun
und ich seh ihn sich verneigen
wie ein nimmermüder Clown.

(aus September von Miriam Frances)

Wir hatten dieses Jahr im September schon empfindlich kalte Morgen, regnerisch-trübe Episoden und goldene Herbsttage wie aus dem Bilderbuch. Erst gestern bin ich durch einen Wald gewandert, in dem sich die Bäume längst mit gelb-orange-roten Wipfeln geschmückt hatten, jeder in seiner ganz eigenen Zusammenstellung. Die Luft ist frisch und erfrischend geworden und wenn es feucht ist riecht man das erste nasse Laub.

Zeit für die ersten dünnen Handschuhe und die gefütterte Jacke. Zeit für heißen Tee und die Kuscheldecke, die den Sommer über nicht auf dem Sofa gebraucht wurde. Zeit für den warmen Pulli, in dem man entweder die letzten goldenen Sonnenstrahlen genießen oder sich ein bisschen verstecken kann vor der Welt da draußen. Zeit für Suppen und Eintöpfe, die kalte Hände wärmen und Herbst-Blues vertreiben, wenn er sich doch mal in die Seele schleichen sollte.

 

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17Sep/17

Ein kulinarischer Spaziergang durch Salzburg 

Ich liebe es im Zug am Fenster zu sitzen. Gute Musik hören und dann einfach die Landschaft vorbei ziehen sehen. Als wir aus München starten ist es noch neblig und die tiefstehende Sonne verhangen. Kurz nach Rosenheim klart es auf und als ich um Viertel vor zehn in Salzburg aussteige, ist es ein wundervoll kühl-sonniger Spätsommertag geworden. Nicht ganz zwei Stunden war ich unterwegs, mit dem Bayernticket, das praktischerweise bis Salzburg gültig ist.

Ich bin alleine und obwohl ich eine lange Liste an Empfehlungen für allerlei Sehens- und Essenswertes habe, will ich mich vor allem treiben lassen und ganz nach meinem Bauchgefühl entscheiden, was ich tun werde. Das alleine in einer fremden Stadt – das ist ein kleines Experiment.

Mein Weg führt mich Richtung Mirabellenpark, wo große Reisebusse eine hohe Touristendichte ankündigen. Bevor ich mich dem Strom anschließe, probiere ich eine Original Mozartkugel (1,30 €) bei einer Filiale der Konditorei Fürst, die diese Praline erfunden hat. Die Zutaten sind von sehr guter Qualität und man sieht die Handarbeit, aber für meinen Geschmack ist das Nougat etwas zu dominant.

Im Mirabellenpark halte ich mich nur kurz auf um die Blumen zu bewundern und flüchte dann durch einen ruhigen Laubengang vor den Touristenmassen. Ich stoße auf die Linzer Gasse, spaziere sie Richtung Norden entlang, bewundere die Architektur und genieße den Sonnenschein.

Beinahe wäre ich am St. Sebastian Friedhof vorbei gelaufen, den mir ein ehemaliger Salzburger empfohlen hat, aber dann finde ich den recht verstecken Eingang doch. Ich mag die Stimmung auf Friedhöfen sehr. Dieser ist komplett umschlossen von einer Mauer und so trotz seiner zentralen Lage sehr ruhig – eine eigene, kleine Welt. Ich photographiere, betrachte Gräber und Inschriften und lasse meine Phantasie spielen welche Schicksale wohl hinter den Namen und Daten liegen. So viele Lebensgeschichten… Auch das Grab von Mozarts Mutter befindet sich hier.

Es geht auf Mittag zu und ich habe mir Kasnocken in dem Kopf gesetzt. Ganz bewusst steuere ich ein Lokal etwas ab vom Schuss an und meine Hoffnung bewahrheitet sich: im hübschen Innenhof von “Die Weiße” sitzen unter den Kastanien nur Einheimische, soweit ich das beurteilen kann. Die Kasnocken (11,50 €) mit Beilagensalat sind köstlich, angenehm käsewürzig und die Röstzwiebeln knusprig – sehr fein! Auf Bier habe ich keine Lust, auch wenn die Karte mit Hausgebrautem verlockend aussieht, sondern begnüge mich mit einem Soda Zitron (2,90 €), Wasser mit einem Schuss Zitronensaft. Das ist etwas, was ich in Deutschland auch gern häufiger finden würde.

Fisch gestärkt laufe ich den Kapuzinerberg ein Stück hinauf. Die Aussicht ist wirklich toll und ich habe großen Spaß daran die verschiedenen Dachterrassen und -gärten ausfindig zu machen, die mehr oder weniger improvisiert anmuten.

Nun geht es in Richtung eines weiteren Touristenmagneten: über die Staatsbrücke komme ich zur Getreidegasse und folge ihrem Verlauf. Die Gasse ist wirklich hübsch, aber es ist voll und die typischen Innenstadtgeschäfte passen für meinen Geschmack nicht so recht ins historische Antlitz. Schnell verschwinde ich in einer kleinen Seitengasse und streune ziellos durch die Altstadt, bis ich voll gefüllt mit Eindrücken bin und meine (leider anfälligen) Füße anfangen zu schmerzen.

Eigentlich wollte ich im hippen Café 220 Grad Kaffeepause machen, aber alle Plätze sind besetzt – der dort geröstete Kaffee scheint wirklich gut zu sein. Aber ich bin ohnehin langsam müde und übersättigt und das Wetter wird zunehmend schlechter, also laufe ich stattdessen zu einem Café in Richtung des Bahnhofs, das mir ebenfalls empfohlen wurde. Das Café Fingerlos ist nicht hip, aber verbindet Tradition und Moderne auf sehr angenehme Art. Der Cappuccino (3,50 €) ist mir etwas zu rass, aber die bunten Zuckerpäkchen und der extrem gute Apfelstrudel (5,20 €) wiegen das wieder auf. Eine derart feine Vanillesoße habe ich bisher noch nie gegessen.

Am späten Nachmittag steige ich wieder in den Zug nach München. Ja, Salzburg ist schön. Und es war ein schöner Tag, den ich dort ganz mit mir alleine verbracht habe.

Ich kann euch Salzburg auf jeden Fall empfehlen – egal zu wievielt ihr reist.

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11Sep/17
veganer Kokos-Karottenkuchen

Kokos-Karottenkuchen “super moist”

Spontane Backanfälle habt ihr auch, oder? Vorzugsweise an einem Sonn- oder Feiertag, dafür aber umso heftiger kommt das Verlangen, jetzt sofort Kuchen zu backen. (Und zu essen…) Mich überfiel letzthin spontan die große Backlust und das unstillbare Verlangen nach Karottenkuchen. Außerdem wollte ich endlich das Kokosmus aufbrauchen, dessen Haltbarkeitsdatum längst überschritten war, und auf der Suche nach einem Rezept wurde ich bei Vegan Baking Paradise fündig: ein Kokos-Karottenkuchen, perfekt!

Beim ersten Versuch wurde der Kuchen sehr, sehr saftig, klätschig und hat schlecht zusammen gehalten. Vermutlich waren meine Karotten schlicht etwas größer, dabei hatte ich sogar schon die Menge an Kokosmilch reduziert. Der Geschmack war aber super, also wagte ich mich einige Wochen später an den zweiten Versuch, drehte an den Mengenangaben und erhöhte den Limettenanteil und – der Kuchen wurde zwar stabiler, aber wieder sehr, sehr saftig. Meine leichte Frustration könnt ihr euch vielleicht vorstellen…

Aber: ich habe die Reste des Kuchens an meine Kollegen verfüttert. Und vier Mal unabhängig voneinander gehört, dass die Konsistenz so toll sei, so schön super-saftig, moist und fast Brownie-mäßig. Vom Geschmack war ich beim zweiten Backversuch wieder genauso begeistert, insofern definiere ich diese Konsistenz jetzt einfach als gewollt. Dieser Kuchen ist eben “super moist“. So! Dank der Kokosmilch schmeckt er wirklich intensiv nach Kokos, aber Karotten und Limette sorgen dafür, dass der Geschmack nicht zu aufdringlich wird. Ein tolles Gleichgewicht, bei dem man mit den Komponenten sicher noch weiter herumspielen kann. Vielleicht mit etwas Ingwer oder herbem Kakao…?

 

03Sep/17
Geldscheine falten Schmetterlinge

Schmetterlinge falten – Geld kreativ verschenken

Was haben aus Geldscheinen gefaltete Schmetterlinge mit einem Foodblog zu tun? Nicht viel. Aber mit mir, der Bloggerin dahinter, haben sie viel zu tun. Meine Bastel-Liebe erwacht in letzter Zeit immer mehr zu neuem Leben und ich verbringe sehr schöne Stunden zwischen Schere, Kleber, Bindfäden, Nähmaschine, Stoffstücken, Perlen und Draht. Möglicherweise landet das eine oder andere Ergebnis davon zukünftig auch hier. Ich hoffe, das stört euch nicht – vielleicht gefällt es euch ja sogar?

Der Anlass zu diesen Schmetterlingen war wieder mal eine Hochzeit. Und wie schon bei meinen Geldpralinen wollte ich die verschenkten Scheine nicht einfach in einen Umschlag packen, aber trotzdem dem Brautpaar stundenlanges Rückbauen allzu kreativer Verpackungen ersparen. Schön gefaltete Scheine sind dafür eine wunderbare Möglichkeit.

Die Anleitung für die Schmetterlinge habe ich online gefunden. Den Dreh hat schnell heraus, so viel anders als die guten alten Papierflieger sind sie nicht. Und je nachdem welche Scheine ihr verwendet, eignet sich diese Idee für die unterschiedlichsten Geldwerte – ein 5er lässt sich genauso gut falten wie ein 100er. Am Schluss habe ich die Schmetterlinge an einem Rosenstock befestigt, das hat mir sehr gut gefallen und hat zum Anlass wunderbar gepasst. Eine auf Papier aufgezeichnete 2D-Blume ginge aber sicher auch und wäre etwas einfacher zu transportieren.

 

25Aug/17
Vietnamesicher Glasnudelsalat vegan

Vietnamesischer Glasnudelsalat – mach das Beste aus dem Sommer

Es ist schon wieder so warm geworden… Eigentlich bin ich längst durch mit dem Sommer. Es war warm, ich habe Wassermelone gegessen, war ein paar Mal am See und in der Eisdiele und deutlich öfter im Biergarten. Von mir aus können wir jetzt gerne zum Herbst übergehen. Die paar kühlen Tage letzthin habe ich wirklich sehr genossen, ich freue mich schon so auf bunte Blätter, heißen Tee, Kuschelpulli und neblige Herbststimmung… Der Herbst bleibt einfach meine liebste Jahreszeit, unangefochten.

Aber das Wetter ist nun mal wie es ist, also bemühe ich mich noch ein wenig die Vorzüge des Sommers zu genießen. Neben einem hohen Wassermelonenkonsum steht da auch die Salatphase ganz oben auf meiner Liste – nie habe ich mehr Lust auf frischen, knackigen Salat als bei 30 Grad. Es gibt so wundervolle Salate! Und seit ich in Berlin einen vietnamesischen Glasnudelsalat gegessen habe, bereichert der mein Repertoire in diversen Varianten.

Dieses Rezept schreit danach an eure Vorlieben, den Kühlschrankinhalt oder das Angebut auf dem Wochenmarkt angepasst zu werden. Wichtig sind die Glasnudeln (Überraschung!), Frühlingszwiebeln, Erdnüsse oder Sesam, zum satt werden entweder Tofu oder gekochtes Ei und natürlich das herrlich erfrischende Dressing. Was ihr an Salatkrams verwendet ist fast egal, Hauptsache bunt und abwechslungsreich. Einige geschmacksintensive Blättchen wie Rucola oder Kräuter bieten sich auf jeden Fall sehr an und die feine Süße von Mais finde ich auch sehr stimmig.

Und ganz wichtig: vor dem Essen alles gründlich miteinander vermengen!

Übrigens verlose ich auf Instagram gerade eine tolle Trinkflasche von Kivanta. Schaut doch mal vorbei, wenn ihr sie gewinnen wollt!