05Mar/16
Nudeln mit Butter und Parmesan

Nudeln. Für graue Tage.

Es gibt Tage, die sind durch und durch grau und bleiern. Das Wetter ist grau, vielleicht regnet es, vielleicht erscheint es nur so. Arme und Beine sind schwer, jede Bewegung kostet mehr Kraft, als sie eigentlich kosten dürfte. Die Gedanken sind träge und trist, sie kreisen um das immer Gleiche, Negative, Absurde. Und, was vielleicht am schlimmsten ist, das Herz ist leer. Als hätte man unter den Rippen nur einen großen Hohlraum sind jegliche Emotionen betäubt, gedämpft, wie abgeschirmt von Milchglas.

An solchen Tagen möchte man am liebsten einfach im Bett liegen bleiben, die Decke über den Kopf ziehen, und vielleicht ab und an weinen. Ohne echten Grund, einfach nur, weil man sich danach fühlt. Das Gewicht auf der Brust ist zu schwer um aufzustehen, das Gefühl von der Welt entkoppelt und verlassen zu sein scheint übermächtig und unausweichlich. Und doch hilft es meist sich aufzuraffen, etwas zu tun, sich etwas Gutes zu tun.

In der Küche wirft man ein paar Nudeln ins kochende Wasser, bunte, wenn schon sonst gerade nichts bunt ist. Währenddessen rupft man einige Salatblätter, schneidet Paprika, Karotte, was sich so im Kühlschrank findet und bastelt einen ebenfalls bunten Salat. Die Nudeln werden abgegossen, auf einen Teller gegeben, einige Butterflöckchen dazwischen und darauf verteilt und frischer Parmesan darüber gerieben. Die Butter schmilzt durch die warmen Nudeln und beginnt tiefer in den Nudelnberg hineinzufließen, der Parmesan wird erwärmt, weicher und spätestens wenn man Gabel und Löffel zur Hand nimmt um alles zu vermischen, verbreitet sich ein verführerischer Duft. Ein warmer Duft, schlicht und tröstend wie eine Umarmung.

Tut euch etwas Gutes.

 

24Feb/16
Neudorfer Sauerteigbrot Nr. 1 Plötzblog

Neudorfer Sauerteigbrot Nr. 1 für den BBD #80

So, da bin ich wieder! Die Möbel sind aufgebaut und stehen da, wo sie stehen sollen, der mehrtägige Muskelkater ist vergangen, alle Kisten sind ausgepackt und insgesamt kann man die neue Wohnung schon als heimelig bezeichnen. Und Internet haben wir unterdessen auch, ein nicht zu unterschätzender Wohlfühlfaktor für mich. Ich kann also wieder in der Küche werkeln, photographieren und bloggen und ich freu mich schon sehr darauf.

Ich muss einmal kurz von meiner neuen Küche schwärmen: Auch wenn sie etwas weniger Stauraum bietet als die letzte ist sie toll! Extrabreites Induktionskochfeld, intelligente Lösungen für die Eckschränke, geräumige Schubladen und ein Backofen der bis 300°C heiß wird – ich kann mich nicht beklagen. Beim ersten Brot, dass in der neuen Wohnung gebacken wurde, habe ich gleich mit einer höheren Anbacktemperatur experimentiert und dieses Rezept habe ich heute für euch.

Allerdings sind die Photos noch aus der alten Wohnung, denn auch dort ist dieses Brot schon mehrfach in meinen Ofen gewandert. Ein Roggen- und ein Weizensauerteig gemeinsam mit der Übernachgare sorgen für ein ganz besonderes Aroma, in das ich mich ein kleines bisschen (sehr) verliebt habe. Das Originalrezept stammt – mal wieder – vom Plötzblog, ich habe allerdings die Teigmenge verringert, um nur ein Brot zu backen, und den Vollkornanteil etwas erhöht. Bisher konnte ich nur bei 250°C anbacken, die eigentlich geforderten 280°C sorgen tatsächlich für ein nochmal besseres Ergebnis, wie auf Twitter zu sehen war. Aber lasst euch nicht abhalten, falls euer Ofen nur 250°C hergibt, das Brot wird in jedem Fall köstlich!

 

 

…und nachdem dieses Rezept gleich mit zweierlei Sauerteigen aufwarten kann, ist es mein Beitrag für den Bread Baking Day #80, der zu Ehren des 10-jährigen Geburtstags von Zorras Sauerteig denselben zum Motto hat. Herzlichen Glückwunsch, Sauerteigi, ein stattliches Alter für deinesgleichen!

Bread Baking Day #80 - Bread with Sourdough / Brot mit Sauerteig (last day of submission March 1, 2016)

 

18Feb/16
Frischkäsekuchen Cheesecake im Glas

“Wos zum Essn”: Frischkäsekuchen im Glas

Wos zum Essn” klingt doch sofort sympathisch, oder? Und wenn man auf Sabines Blog weiterliest, dann verstärkt sich dieser Eindruck ganz schnell. Gut, vielleicht bin ich etwas voreingenommen, denn eine kochende Physikerin finde ich von vornherein schon klasse. Wenn dann Konferenz-Anekdoten neben in Mascarponecreme überbackenen Gnocchi stehen und im Beitrag eines verführerischen Zitronen-Schmandkuchens von Erlenmeyerkolben als Küchengerätschaft die Rede ist – dann muss ich einfach weiterlesen!

Wenn ihr also entweder eine Schwäche für naturwissenschaftlichen Humor habt, oder gerne sehr unterhaltsam geschriebene Texte lest oder schlicht leckere, vegetarische Rezepte mögt, dann schaut nach diesem Beitrag hier gleich mal bei Wos zum Essn vorbei. Liebe Sabine, vielen lieben Dank für deinen ganz wortwörtlich süßen Gastbeitrag!


Ahoihoi,

ich bin Sabine vom Blog ‘Wos zum Essn‘. Wie es der Blogname erraten lässt gehts dort in erster Linie ums Futtern. Seit zwei Jahren kommen mir nur noch fleischfreie Leckereien aufs Tellerchen und dank meinem Umfeld auch oft Veganes. Bei Carla werde ich daher nur all zu oft fündig, was meine Nachkochliste noch zum Explodieren bringen wird.

Da die liebe Carla leeeicht im Umzugsstress steckt, darf ich heute ein Rezeptchen beisteuern. Ich hätte ja gern was Abgefahrenes gekocht, aber ich bin leider eine Superniete im warme Gerichte fotografieren. Also hab ich tuffigen Frischkäsekuchen im Glas mitgebracht. Mit leckerem Karamellkeksboden und Quittengeleehäubchen.

 

15Feb/16
Fenchel

Special guest mit überbackenem Fenchel

Heute habe ich einen ganz besonderen, virtuellen Gast hier: meine Mutter! Die Frau, unter deren Aufsicht ich meinen allerersten Pfannkuchen gewendet habe, die seit meinem “vegetarischen Experiment” ganz selbstverständlich diverse tolle Gemüserezepte aus ihrem reichen Fundus fischt und die meine zuverlässige Anlaufstelle für Kochtipps und Ratschläge aller Art ist. Liebe Mama, ich freu mich sehr, dass es geklappt hat!

Übrigens war ich bei der Zubereitung dieses Rezepts anwesend und wider Erwarten schmecken mir Fenchel und Blauschimmelkäse in dieser Kombination sehr gut. Doppelte Empfehlung also!


Hallo zusammen, ich bin Karin, Carlas Mama. Damit mein Töchterchen Zeit zum Umziehen hat und ihr Blog trotzdem nicht ganz verwaist, habe ich mich bereit erklärt auch mal für Euch zu kochen.

Die Wahl des Rezeptes war nicht ganz so einfach, da Carla natürlich die meisten meiner vegetarischen Rezepte schon kennt und die interessantesten schon hier gelandet sind. Deshalb gibt es jetzt etwas, was Carla eigentlich nicht so mag. Die Hauptzutaten Fenchel und Blauschimmelkäse sind nämlich nicht so ihr Fall, unserer dafür umso mehr.

Jetzt aber zum Rezept:

 

 

Guten Appetit!

 

12Feb/16
Pancakes Vollkorn Julia Chestnut and Sage

Gegen gebrochene Herzen: Pancakes von Julia

Ich sitze immer noch zwischen, auf und neben diversen Kisten – aber jetzt in einer anderen Wohnung in einer anderen Stadt. Und statt die Kisten einzuräumen, räume ich sie jetzt aus. Derweil hat Julia von Chestnut & Sage einen wunderschönen Beitrag vorbereitet, der meine halb euphorisch und halb melancholische Umzugsstimmung sehr gut widerspiegelt. Ganz so leicht ist es mir nicht gefallen, Augsburg den Rücken zu kehren…

Ich könnte jetzt schwärmen von Julias tollen Photos, ihren stimmungsvollen und poetischen Texten und natürlich ihren Kochkünsten, die ich sogar schon einmal persönlich genießen durfte. Aber klickt doch einfach selbst einmal zu ihr rüber und weidet euch an farbenfrohen Salaten und leckeren Broten, durchstöbert ausgewählte Links und holt euch Lust auf eine Reise nach Lissabon. Jeder Beitrag von ihr ist ein kleines Kunstwerk und eines davon darf jetzt auch meinen Blog schmücken. Liebe Julia, ich danke dir sehr für diesen wunderschönen Gastbeitrag!


Eine Stadt verlassen, das ist wie Liebeskummer haben.“ Ich habe das hinter mir gelassen: Das Nicht-Wahrhaben-Wollen, den Kummer, die Sehnsucht, die Tränen – sie sind getrocknet. Denn ich habe meine Stadt verlassen, und bin wieder zu ihr zurück gekehrt. Warum ich ihr den Rücken kehrte? Ich wusste sie nicht zu schätzen, wusste nicht, dass sie es ist, in der ich leben wollte, dass sie es ist, die mir ein Zuhause gibt. Und dass sie mich wieder aufnimmt, obwohl die Zeit an uns beiden nicht spurlos vorbeigegangen ist, zeigt, dass alte Liebe nicht rostet: Ich sammelte Berufserfahrung. Sie bekam eine neue Straßenbahnlinie. Ich wuchs an meinen Aufgaben. Sie eröffnete neue Bars und Restaurants. Wir beide lernten neue Menschen kennen, die mich zu der machen, die ich bin, die die Stadt zu dem machen, was ich als Heimat bezeichne. Und auch wenn wir uns nicht jeden Tag gut leiden können, so bin ich doch jede Woche froh, wenn ich wieder nach Hause komme, wenn ich aus meinem Wohnzimmer den beleuchteten Ulrich sehe, wenn ich weiß, dass meine Liebsten nur wenige Minuten entfernt sind. Und weil diese kleine Stadt eben nicht für jeden gemacht ist, winke ich heute zu Carla herüber, die nicht nur virtuell meine Nachbarin ist, sondern auch so, tatsächlich, im wahren Leben. Denn Carla geht es so, wie es mir vor noch nicht all zu langer Zeit ging: Sie hat Liebeskummer. Wegen ihrer Stadt. In die sie jetzt wieder zurück kehrt. Machs gut liebe Carla! Auf dass Dich Deine Stadt wieder begrüßt, willkommen heißt, in die Arme schließt und Dir Deinen Fortgang verziehen hat.

 

 

Solltet auch Ihr etwas vermisst – Eure Stadt, Eure Liebsten – macht Euch eine Portion Pancakes, schaut Euch Eure Lieblingsserie an, vergrabt Euch und schmiedet dann Pläne um so schnell wie möglich wieder fröhlich zu werden.
Liebe Grüße!
Julia