21Jun/16

Gebratene weiße Bohnen mit Feta, Sauerampfer und Sumach

Mit Rezepten von Yotam Ottolenghi macht man einfach nichts falsch. Ich meine, was habe ich jetzt schon alles nachgekocht, was ausnahmslos richtig gut war? Pasta mit Joghurt und Erbsen, karamellisierter und gratinierter Chicorée, Mee Goreng, Zitronen-Auberginen-Risotto – ok, meine eigene Shakshuka-Variante hat mir etwas besser geschmeckt, aber nur ein wenig. Falls euch Yotam Ottolenghi kein Begriff ist, werft unbedingt mal einen Blick in seine Kochbücher (und lasst euch bitte nicht von den Covern oder den altbackenen deutschen Namen abschrecken). Seine Zutatenlisten sind manchmal etwas länglich, aber er hat eine tolle Art verschiedene Aromen zu kombinieren.

Dieses Gericht hier ist auch wieder so eines, bei dem ich mir beim Lesen kaum vorstellen konnte, wie es schmeckt. Weiße Bohnen zu braten und mit Feta zu kombinieren – klar, warum nicht. Auf die Idee mit dem Sauerampfer kommt man vielleicht auch noch, wobei ich mich diese Menge nie getraut hätte. Aber dann noch Sumach und Dill mit hinein? Pfeffer ist übrigens keiner dran und obwohl ich noch dachte “kannste ja auch später noch drübermahlen” habe ich ihn kein Stück vermisst. Genauer gesagt habe ich ihn dann sogar komplett vergessen.

Wie ihr merkt bin ich ein bisschen begeistert, schon allein für dieses Rezept hat es sich gelohnt mir Sauerampfer in den Balkonkasten zu pflanzen. Ich habe es recht genau nachgekocht, lediglich die optionale Chili habe ich rausgelassen, Bohnen aus der Dose verwendet und – wie immer bei Ottolenghi-Rezepten – die Fettmenge verringert. Als Beilage gab es schnelles Fladenbrot aus der Pfanne, aber jegliches helle Brot passt dazu. In dieser Form absolut feierabendtauglich und richtig, richtig gut. Versprochen!

 

12Jun/16
Gyoza Jiaozi vegetarisch

Gyoza, Jiaozi oder doch Mandu? Gedämpfte Teigtaschen

Momentan bin ich aus unerfindlichen Gründen auf dem Stäbchentrip. Mehrmals die Woche muss es irgendwas geben, was man mit Stäbchen essen kann. Vielleicht habe ich die letzte Zeit doch etwas zu viele Videos über die koreanische und japanische (Ess-)Kultur gesehen?

Ich habe das Glück, dass mir meine Eltern schon als kleines Kind Essstäbchen in die Hand gedrückt haben. Sie wurden an einem Ende mit einem Gummi zusammengehalten, ein eingerolltes Stück Papier diente als Abstandshalter und fertig war ein kindgerechtes Zangen-Stäbchen-Irgendwas mit dem ich zu üben konnte. Es gibt sogar ein Bild von mir im Kleinkindalter, wo ich je ein Stäbchen in jeder Hand halte – ich schätze aber, die Nahrungsaufnahme war auf die Weise nicht allzu erfolgreich. Wie dem auch sei, heute kann ich halbwegs ordentlich mit Stäbchen umgehen und es macht mir Spaß, auch wenn mit Soße vermengter Reis manchmal doch noch recht mühsam ist.

Ziemlich einfach mit Stäbchen zu essen sind dagegen Teigtaschen. Ich habe mir letzthin einen kleinen Bambus-Dämpfeinsatz zugelegt und mich zum ersten Mal an japanischen Gyoza versucht. Oder chinesischen Jiaozi, oder koreanischen Mandus, wo genau die Unterschiede liegen weiß ich leider nicht. Mein Vorbild waren auf jeden Fall eher japanische Rezepte, wie z.B. das von Ylva. Allerdings habe ich die Teigtaschen nur gedämpft statt sie zu braten, was glaube ich für Gyoza eher untypisch ist – aber über den Namen wollen wir nicht streiten. Mine Variante hier fand ich auf jeden Fall so gut, dass ich sie gleich an zwei Tagen in Folge gekocht habe. Und mit Stäbchen gegessen, natürlich ;)

 

 

 

05Jun/16
Gnocchi mit fettarmer Paprika-Tomatensoße

Gnocchi mit cremiger Paprika-Tomatensoße

Wie oft habe ich dieses Gericht jetzt wohl schon gekocht? Viermal mindestens, plus einige ähnliche Varianten vorher. Ursprünglich war da ein Nudelgericht mit einer Lauch-Tomatensoße, gewürzt mit Paprikapulver und serviert mit einem Klecks Sauerrahm. Dann lief mir ein Rezept für Gnocchi über den Weg, bei denen die Tomatensoße mit etwas Quark schön cremig gemacht wurde. Diese beiden Rezepte warf ich gedanklich zusammen, schüttelte kurz und schon hatte ich ein Gericht im Kopf, das einfach gut sein musste.

Das erste Mal in der heutigen Form habe ich es in der Arbeit ausprobiert, zusammen mit einem Kollegen. Dort haben wir eine recht ordentlich ausgestattete Küche und ab und an wird mittags gekocht, typischerweise zu zweit und für 6-10 Leute. Bisher war ich nur einmal dabei, aber ich durfte gleich das Rezept vorschlagen und das Abschmecken übernehmen. Hat viel Spaß gemacht, so ein bisschen Schnippeln und Brutzeln lockern einen Arbeitstag doch auf. Und von unserem Essen war ich so angetan, dass ich es daheim jetzt schon mehrfach nachgekocht habe.

Aber wie das so ist, hat es doch ein wenig gedauert, bis ich es euch jetzt zeigen kann. An einem Tag war ich schon zu müde und hungrig, um noch hübsche Photos zu machen. Beim nächsten Mal machte ich zwar Photos, aber darauf leuchtete das weiße Geschirr so hervor, dass sie der Auslöser waren mir endlich neues Geschirr zu gönnen. Also “musste” ich schließlich noch einmal dieses Rezept kochen um es auf dem neuen Geschirr zu photographieren. Und: Es schmeckt mir immer noch und ich will es bald wieder essen. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist ;)

 

 

31May/16
Bento vegetarisch Mittagessen zum Mitnehmen

Bento-Highlights #2: Zeitsparer, einfarbiges und Salat im Glas

Der Monat ist vorbei und ich habe eine weitere Runde Bento-Highlights für euch. Wieder direkt aus dem Leben gegriffen, sowohl was die Inhalte als auch die Photos angeht. Diesen Monat gab es wegen Feier-, Urlaubs- und Home Office-Tagen sowie einem zickenden Knie (und deshalb zeitweise Krücken) nicht ganz so viele Bentos, aber ein paar finde ich doch vorstellenswert. Die vollständige “Dokumentation” findet ihr wie immer auf Instagram.

 

Bento schnell und einfach

Ein Klassiker der Form “eigentlich hab ich nicht wirklich Zeit und Lust ein Bento zu machen”. Brot (TK), Walnuss-Pilz-Patties (TK), zweierlei fertige Aufstriche und Oliven, vorbereiteter Karottensalat aus dem Kühlschrank, ein bisschen Gemüse, ein paar Erdbeeren und ein Stückchen Schoki. Und schon hat man ein kleines Buffet.

 

Bento Bentobox Lunchbots Bento Bentobox Monbento

Manchmal bereite ich gleich zwei Bentos vor, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Abend keine Zeit haben werde – so wie hier. Das Bento mit dem Bagel gab es gleich am nächsten Tag, die Tortellini mit Zucchini-Pesto durfen einen Tag länger im Kühlschrank stehen. Deshalb habe ich zu ihnen Dinge dazugepackt, bei denen es mich nicht stört, wenn sie länger angeschnitten herumliegen. Puren Kohlrabi oder Karottenstücke finde ich nach über 36 h nämlich beispielsweise nicht mehr ganz so appetitlich.

 

Bento Bentobox Lunchbots

Auch wenn meine Bentos meistens recht bunt sind, auch eher monochrome können hübsch sein. Dieses gelb-grüne hat mir optisch beispielsweise durchaus getaugt. Und geschmacklich sowieso ;) Im Kartoffelsalat war Sauerampfer von meinem Balkon, sehr fein!

 

Salat im Glas Salad in a jar

Einen bunt gemischten, großen Salat kann man auch wunderbar in einem Glas transportieren, statt die einzelnen Komponenten nebeneinander in eine Bentobox zu schlichten. Ganz unten ist das Dressing, dann einige Zutaten, die sich nicht vollsaugen können – hier Mais und Paprika. Mittig kommen dann Nudeln oder Reis oder wie hier Bulgur und ganz oben der Blattsalat. Dazwischen versteckten sich bei mir ein paar Oliven und reichlich Petersilie. Zum essen habe ich das Dressing durch schütteln verteilt und dann den Salat auf einen Teller ausgeleert.

 

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Ein echter Zeitsparer: Die Tomatensoße an den Gnocchi ist einfach kalt zusammengerührt. Passierte Tomaten, etwas Tomatenmark, gratulierter Knoblauch, Salz, Pfeffer, Basilikum – und fertig. Klar, eine gemütlich gekochte Soße mit frischem Knoblauch schmeckt schon noch besser, aber wenn es gerade nur zwei Minuten Aufwand sein sollen oder dürfen liebe ich solche Zusammenrühr-Soßen.

Es war ein insgesamt eher schlichter, aber nichtsdestotrotz lecker Monat :)

 

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30May/16
saftiger Kirsch-Nuss-Schokoladenkuchen

Kirschkuchen mit allem was gut ist: Schokolade, Nuss und Kaffee

Ich mag Photos auf denen etwas passiert, auf denen warme Schokolade fließt, zähflüssiger Ahornsirup tropft oder feiner Puderzucker wie Schnee herabrieselt. Ohne eine zweite Person als Helfer ist es allerdings nicht ganz einfach solche Photos hinzubekommen. Bei diesem wunderhübschen Kuchen wäre der Prozess für Außenstehende sicher unterhaltsam zu beobachten gewesen:

Zunächst liebevoll die Kamera auf dem Stativ positionieren, immer wieder durchsehen und den Kuchen hin und herschieben, bis das Bild – gedanklich um den Puderzuckerregen ergänzt – gefällt. Dann gleichzeitig durch die Kamera schauen und mit der anderen Hand unter leichten Verrenkungen prüfen wie nah das Sieb an den Kuchen kommen darf, damit es nicht zu sehen ist. Den Abstand merken. Selbstauslöser auf 10 Sekunden stellen. Den Auslöser drücken, das Sieb im hoffentlich richtigen Abstand positionieren, im Kopf mitzählen, bei 8 anfangen den Puderzucker rieseln zu lassen und zwar schnell genug, dass man etwas sieht, aber nicht so schnell, dass man gleich nach dem ersten Versuch einen riesen Haufen auf dem Kuchen hat. Den Prozess mehrfach wiederholen, bis alles inklusive Photograph voller Puderzucker ist. Es war spannend. Nur eines der Rieselbilder gefällt mir halbwegs, aber immerhin. Tipps werden an dieser Stelle gerne angenommen ;)

saftiger Kirsch-Nuss-Schokoladenkuchen

Für die Schwierigkeiten beim Photographieren kann aber der Kuchen nichts, der völlig zurecht den vielversprechenden Beinamen “Carlas Lieblingskuchen” trägt. Ich habe das Rezept für Ines von Münchner Küche aus den Tiefen meiner Festplatte gekramt, sie feiert nämlich gerade den zweiten Geburtstags ihres Blogs. Wie der Kuchen zu seinem glorreichen Beinamen kam und warum ihr ihn umbedingt nachbacken müsst lest ihr bei ihr.