12Jun/20
Veganer Apfel-Mohnkuchen

Fast wie bei Oma: Saftiger Apfel-Mohnkuchen mit Zitrone

Lust auf einen schönen Kuchen zum Wochenende? Einer meiner Lieblinge ist Mohnkuchen. Dabei bin ich sehr von den Backkünsten meiner Oma geprägt und erwarte eine richtig dicke, saftige Schicht Mohn in der Mitte. Sie hat immer ganze Körner gekauft und den Mohn dann selbst gemahlen (bzw. Familienmitglieder mahlen lassen). Diese Arbeit spare ich mir, aber das vorgefertigte Mohnback hat mich noch nie gereizt. Eine gute Mohnfüllung kann man wirklich einfach und ohne viel Aufwand selbst machen.

Wie so oft beim Backen habe ich vorab nach Rezepten gesucht die vielversprechend aussehen und ohne Eier auskommen. Gerade bei einem Mohnkuchen mit Mürbteigboden und Streuseln war ich recht optimistisch, immerhin lässt sich die Mohnmasse sicher auch anders abbinden. Und ich wurde fündig bei Kaffee & Cupcakes. Statt Kirschen habe ich in meiner Version Äpfel verwendet, weil ich darauf Lust hatte. Außerdem habe ich Zitrone mit hinzugefügt, um die fehlende Säure der Kirschen auszugleichen, und das Puddingpulver durch Stärke und Vanille ersetzt.

Das Ergebnis ist ein wirklich toll saftiger Mohnkuchen, für den man absolut kein Backprofi sein muss. Man sollte lediglich darauf achten, dass er Pudding für die Füllung ordentlich anfängt zu stocken, wenn man ihn kocht, und den Kuchen vor dem Anschneiden gründlich auskühlen lassen. Er ist übrigens mit der angegebenen Zuckermenge nicht übermäßig süß, gerade so wie ich es mag – wenn ihr es es gerne ordentlich zuckrig mögt, nehmt etwas mehr.

18May/20
Bircher Müsli mit Beeren

Bircher Müsli mit Beeren oder in hip: “Berry Overnight Oats”

Kennt ihr das, wenn ihr auswärts etwas richtig gutes esst und euch dann monatelang verfolgt wie lecker das war? Wenn ihr diesen Geschmack noch richtig auf der Zunge habt und immer wieder Lust darauf bekommt? So ging es mir mit einem Bircher Müsli, das ich schon vor einer ganzen Weile im Café Stenz gegessen habe. Es war herrlich cremig-klätschig, nicht zu süß, leicht säuerlich, mit einer großzügigen Ladung Beeren und einfach köstlich! Es hat nur gut zwei Jahre gedauert, bis ich auf die Idee kam, genau das doch mal nachzumachen…

Erstaunlicherweise war mein erster Versuch direkt ein Volltreffer. Ich habe mich wage am klassischen Bircher Müsli orientiert und gemahlene Mandeln mit verarbeitet, ansonsten aber kreativ abgewandelt. Der Skyr passt wunderbar zur Säure der Beeren, sorgt für mehr Kremigkeit und macht dank seinem Protein das ganze nochmal sättigender – dieses Frühstück hält sogar bei mir wirklich ein paar Stunden gut vor. Und ich liebe diese Kombination an Aromen! Eigentlich ziemlich simpel, aber genau mein Geschmack. Natürlich kann man diverse Zutaten sehr einfach variieren, aber ich für meinen Teil werde dieser Variante lange treu bleiben.

Nebenbei: Wenn ich super hip sein wollen würde, müsste ich dieses Rezept vermutlich eher “Berry Overnight Oats” nennen. Sind die denn eigentlich noch in oder ist der Hype vorbei?

01May/20
indisches Auberginen-Curry

Indisches Auberginen-Curry mit Gurken-Minz-Raita nach Meera Sodha

Eines fiel mir sofort positiv auf, als ich das Buch “Indisch Vegetarisch” von Meera Sodha zum ersten Mal durchblätterte: sie hat ein ganzes Kapitel der Aubergine gewidmet, einem meiner liebsten Gemüsesorten. Das war eines der ersten Indizien für mich, dass dieses Buch meinen Geschmack treffen könnte, und nach vier nachgekochten Rezepten kann ich sagen, es ist ein Volltreffer! Sie funktionieren, passen in meinen Alltag, sind sehr unterschiedlich und schmecken herrlich. Ich liebe die indische Küche und ihre vielen Gewürze, aber habe kaum je selbst so gekocht – bis jetzt.

Ein indisches Auberginen-Curry findet ihr hier auf dem Blog sogar schon, allerdings in ganz anderer Zubereitung und Würzung. Bisher habe ich Auberginen immer gründlich angebraten oder im Ofen geröstet und dann weiter verarbeitet. Bei Meera Sodha ist der Ansatz ein ganz anderer, die Soße wird zuerst zubereitet und die rohe Aubergine wird dann darin gegart. Zugegeben, ich war erst skeptisch, aber die Röstaromen vermisst man wirklich nicht: die Aubergine wird butterweich und saugt sich schön voll mit all den guten Aromen, aber ohne dabei ihren eigenen Geschmack völlig untergehen zu lassen. Köstlich!

Im Original kommen in dieses Curry auch Erbsen, aber nachdem ich meine geliebten Hülsenfrüchte aktuell nur in Maßen essen kann, habe ich sie hier weggelassen. Kombiniert mit dem Raita (oder wenn es schnell gehen soll einfach Naturjoghurt) und Reis ist das Curry auch so absolut vollständig und sättigend. Wer ganz motiviert ist, bäckt noch Naan dazu.

Übrigens habe ich auch noch ein zweites Auberginen-Curry aus dem Buch nachgekocht und war ebenso begeistert – vielleicht präsentiere ich euch bald direkt noch ein Auberginen-Curry, das dann wieder in eine ganz andere Richtung geht…

17Apr/20
Focaccia vom Blech mit langer Gare

Focaccia mit wenig Hefe, langer kalter Gare und ordentlich Knoblauch

Momentan wird viel und gerne gebacken. Deshalb ist überall Roggenvollkornmehl ausverkauft (und ich musste improvisieren und ganze Körner kaufen, damit mein Sauerteig nicht hungert) und Hefe bekommt man auch nicht mehr so einfach. Außerdem hoch im Kurs ist Knoblauch, denn nachdem man kaum das Haus verlässt und soweit möglich im Home Office arbeitet, belästigt man niemanden olfaktorisch. Man muss also keine falsche Zurückhaltung an den Tag legen.

Passend zu diesen Eckdaten habe ich ein tolles Focaccia-Rezept für euch. Mehl braucht ihr, darum kommen wir nicht herum, aber für ein ganzes Blech genügen weniger als 5 g Frischhefe. Warum nur so wenig? Weil der Teig ein bis zwei Tage (!) im Kühlschrank ruhen darf. So verringern wir nicht nur die nötige Hefemenge, sondern es bildet sich auch ein herrliches Aroma im Teig. Ein toller Deal! Für die tägliche Knoblauchdosis verwenden wir außerdem ein Knoblauchöl, dass dieselbe Zeit lang durchzieht und gerne großzügig zum Einsatz kommen darf.

Das Vorbild für dieses Rezept stammt von Hefe und mehr, ich habe es allerdings hochskaliert, um ein ganzes Blech damit zu füllen. Das war zu einer Zeit, als man noch 20 Leute zu einer Party zu Besuch haben konnte – aber diese Zeit wird wieder kommen. Bis dahin rechnete das Rezept am besten einfach wieder runter, dann braucht ihr auch nochmal weniger Hefe. Beim Belag könnt ihr natürlich kreativ werden. Ich fand Knoblauch, Kräuter und Tomaten oder Oliven sehr fein, aber Mozarella macht sich sicherlich auch gut. Und im Zweifelsfall schadet noch etwas mehr Knoblauch bestimmt nicht…

03Apr/20

Gute Laune zum Löffeln: Hirseporridge mit Orange und Kokos

Hirse zum Frühstück findet sich schon zweimal auf meinem Blog und gerade die Orientalische Hirsecrème mit Pflaumen kann ich euch sehr ans Herz legen, wenn es wieder gute Pflaumen gibt. Bis dahin haben wir aber noch eine Weile zu überbrücken und für den Moment bietet sich die Kombination mit Orangen noch deutlich eher an. Ein weiterer Vorteil dieser Frühstückshirse-Version: ich habe Hirseflocken verwendet, was die Zubereitungszeit deutlich reduziert. Mit ganzer Hirse klappt es aber genauso, ihr braucht nur ein bisschen mehr Geduld.

Neu ist die Kombination der Zutaten für mich ehrlich gesagt nicht. Wenn ihr bis November 2014 zurückblättert, findet ihr einen süßen Kokos-Couscous mit Orange und ich habe fast dieselben Komponenten hier wieder verwendet. Falls euch die bittere Note der Hirse also nicht zusagt oder ihr keine Fans der Breikonsistenz seid, kann ich euch guten Gewissens an den körnigen Couscous verweisen.

Für mich ist diese Kombination hier aber ein kleiner Held meiner letzten Home Office-Tage. Leuchtend orange mit knackigen Kokoschips macht so ein Frühstück schon optisch gute Laune – und die kann ich aktuell sehr gut brauchen. Die cremige Konsistenz, gute Gewürze und eine ordentliche Ladung Honig obendrauf tun ihr Übriges. (Trotzdem gibt es auch immer wieder mein geliebtes Bananenporridge, dass ich sonst immer mit ins Büro nehme. Der Mensch ist eben doch Gewohnheitstier.)