05Jun/14

Ratespiel: Was koch ich wohl mit diesem Gewürz?

Unterdessen beherbergt mein Gewürzschrank eine recht vorzeigbare Sammlung an getrockneten Kräutern und gemahlenen Gewürzen. Sowas gehört einfach in eine Küche, finde ich ;) Die meisten davon verwende ich regelmäßig, manche häufiger, manche seltener. Auf jeden Fall bleibt keines unbenutzt und ich suche liebend gern nach Rezepten, bei denen ich die Kandidaten benutzen kann, die sonst eher spärlich vertreten sind.

Aber es gibt tatsächlich ein Gewürz, das ich mir für ein einziges Gericht angeschafft habe. Ich habe es seitdem immer wieder und wieder verwendet, aber eben nur für dieses spezielle Rezept. (Dieses Gericht ist allerdings so lecker, dass es allein die Beherbergung des Gewürzes absolut legitimiert.) Ich rede von gemahlenem Piment. Und damit lade ich euch ein zu einem kleinen Ratespiel:

Für welches eine Gericht verwende ich wohl meinen Piment?

Extrapunkte gibt’s für den, der erkennt, welche Pflanze hier als Deko dient ;)
Ich bin sehr gespannt auf eure Vorschläge und ob jemand richtig tippt! :) 
Und ja, natürlich ist es ein vegetarisches Gericht.
04Jun/14

Fast wär’s eine Pizza geworden: Olivenpizza-Focaccia

Manchmal kalkuliert man die verbleibende Zeit einfach falsch. So war ich letzthin der Meinung ich könne noch schnell Pizzamuffins zum Mitnehmen machen. Es war eh noch Hefe übrig und frische Pizzamuffins sind ja wirklich lecker. Der Teig war schnell gemacht und ging vor sich hin – und dabei ging mir selbst auf, dass das zeitlich nichts mehr werden würde. Also den Teig kurzerhand in einen Gefrierbeutel gepackt und im Tiefkühlfach verstaut.

Gestern wurde er wieder aufgetaut und zu einer Art Focaccia verarbeitet. Ich denke, es dürfte sich sogar um eine echte Focaccia handeln, allerdings weiß ich zugegebenermaßen nicht wie streng der Begriff definiert ist. Wikipedia behauptet es handle sich um ein “Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen mit
Olivenöl, Salz und eventuell Kräutern und weiteren Zutaten belegt wird”. Ok, ich hab auch in den Teig noch Zutaten hinein, aber ich denke, das geht schon noch als Focaccia durch ;)

Sie schmeckt ziemlich wie eine käselose Olivenpizza. So
ein Wunder, es handelt sich bei dem Grundteig ja auch genau um meinen
Pizzateig und Tomaten sind auch dabei ;) Sehr lecker ist sie auf
jeden Fall, wunderbar aromatisch. Man kann sie einfach pur als Snack essen, zu gegrilltem
als Beilage oder sie wie ein Brot verwenden und mit etwas bestreichen oder belegen. Oder man lässt sie die Hauptrolle spielen, wie bei mir
heute. Dazu gab es Salat, Rohkost und Zaziki.

Olivenpizza-Focaccia

mit Salat und Dip für 2 Personen
150 g Weizenmehl
100 g Weizenvollkornmehl
1/3 Würfel Hefe
120 ml lauwarmes Wasser
1 gestr. TL Salz
1 EL plus etwas mehr Olivenöl
1 getrocknete Tomate in Öl
10 schwarze Oliven
1/2 kleine Tomate
Oregano
frischer Rosmarin
etwas Fleur de Sel
  1. Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Zusammen mit Salz und 1 EL Olivenöl zu den Mehlen geben und zu einem Teig verkneten. An einem warmen Ort ca. 30 min lang abgedeckt gehen lassen. (Danach optional einfrieren und irgendwann wieder auftauen.)
  2. 6 Oliven hacken. Rosmarin waschen und den Großteil der Nadeln (nicht alle) ebenfalls hacken. Getrocknete Tomate abtropfen lassen und in kleine Stücke schneiden. Die drei Zutaten gemeinsam mit dem Oregano unter den Teig kneten. Zu einem Fladen ausbreiten und nochmal 15 min gehen lassen.
  3. Restliche Oliven längs halbieren, frische Tomate in kleine Würfel schneiden. Focaccia mit etwas Olivenöl bestreichen, mit Oliven und Tomatenstückchen belegen und mit einigen Rosmarinnadeln und etwas Fleur de Sel bestreuen.
  4. Im Ofen bei 180 °C für ca. 20 min bis zum gewünschten Bräunungsgrad backen.
01Jun/14

KISS-Prinzip: Auberginengemüse mit Currysoße

Auberginen sind ein tolles Gemüse. Solltet ihr bei dieser Aussage den Reflex verspüren zu widersprechen, dann ist dieses Gericht (ohne Abwandlung) ganz sicher nichts für euch ;) Denn hier spielt die Aubergine die Hauptrolle. Ihr Partner ist eine sämige Currysoße und weitere Begleiter im Hintergrund sind Paprika, Frühlingszwiebeln und Reis. Das war auch schon fast die komplette Zutatenliste und gerade dadurch kommt die Aubergine toll zur Geltung.

Ihr könnt natürlich auch ein anderes Gemüse verwenden, aber in jedem Fall empfehle ich euch dem Drang zu widerstehen zusätzliche Gewürze dazuzugeben. Das Rezept folgt dem Grundsatz “Keep It Simple, Stupid”, abgekürzt KISS. Ehrlich gesagt fiel es mir etwas schwer keinerlei Kräuter, Tomatenmark oder ähnliches an das Gemüse zu tun, sondern nur auf die Currysoße zu vertrauen – aber die Rechnung geht auf. Belohnt wird man mit ganz viel Auberginengeschmack.

Auberginengemüse mit Currysoße

für 2 Personen

125 g Basmatireis
1 große oder 2 kleine Auberginen
1 rote Paprika
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 EL Mehl
60 ml Roséwein (eigentlich Weißwein, aber ich hatte keinen…)
200 ml Gemüsebrühe
1 gestr. EL Currypulver
Prise Zucker
Rapsöl
Salz, Pfeffer
  1. Aubergine waschen, putzen und in größere Stücke, z.B. geviertelte Scheiben oder Würfel, schneiden. In etwas Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze geduldig anbraten, mindestens 10 min, lieber länger. Wirklich geduldig, halb rohe Aubergine schmeckt gar nicht gut. Während dem Anbraten schrumpft das Volumen auf die Hälfte bis ein Drittel zusammen, das ist ein gutes Zeichen.
  2. Derweil Paprika waschen, putzen und ebenfalls in größere Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in Ringe schneiden, Knoblauch abziehen und hacken.
  3. Geschnittenes Gemüse zur Aubergine geben und nochmal mindestens 10 min lang weiter braten. Die Aubergine soll am Schluss richtig schön weich gegart sein, die Paprika darf aber durchaus noch etwas Biss haben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. 1 EL Rapsöl erhitzen, Mehl einrühren und anschwitzen. Nach und nach mit Gemüsebrühe aufgießen, fleißig rühren und immer wieder aufkochen lassen. Dann den Wein, Currypulver, Zucker, Salz und Pfeffer zugeben, abschmecken und nochmal aufkochen und einige Minuten köcheln lassen.
  5. Gemüse und Soße getrennt servieren und den gekochten Reis dazu reichen.

Zum Anrichten könnt ihr etwas von der Currysoße darüber träufeln, wie
ich es für das Bild gemacht habe. Später kam aber noch deutlich mehr
Currysoße drüber, das kann jeder am Tisch nach Geschmack selbst dosieren.

30May/14

Seitan-Gyros mit der Kochbeutel-Methode

Donnerstag am Feiertag hatte ich reichlich Zeit und habe die natürlich sinnvoll genutzt um ein neues Experiment zu starten: Seitan selbst herstellen. Gekauften hatte ich ja schonmal probiert, zu Döner verarbeitet und für gut befunden. Fertiger Seitan ist allerdings ziemlich teuer und außerdem hat man beim selbst machen viel mehr Möglichkeiten ihn zu würzen. Denn an sich schmeckt Seitan nach dem Weizengluten, aus dem er besteht – also nach gar nichts.

Man kann normales Weizenmehl nehmen, mit Wasser zu einem Teig verarbeiten und den so lange unter Wasser kneten (sogenanntes “auswaschen” des Mehls), bis fast nur noch das Gluten übrig geblieben ist. Das ist dann quasi schon Seitan, es muss nur noch gewürzt und gegart werden. Man kann es sich aber auch einfacher machen und Gluten kaufen, das findet sich unter der Bezeichnung Seitan-Fix. Diese Variante hab ich gewählt, mein Gluten war von Vantastic Foods.

Es gibt verschiedenste Varianten den Seitanteig zu garen. Einfach direkt in Brühe gekocht oder in einem Kochbeutel verpackt, in einer Dose oder einem Glas, in Alufolie gewickelt oder im Ofen gebacken. Ich habe mich an der Kochbeutel-Version versucht. Hintergrund ist, dass der Seitan ziemlich fluffig wird, wenn man ihn einfach so in Flüssigkeit kocht. Er dehnt sich beim Kochen aus und schließt dabei viel Luft ein. Wenn man dieses Ausdehnen einschränkt – z.B. mit einem Kochbeutel – dann wird der Seitan fester und kompakter.

So ganz optimal hat die Methode bei mir nicht funktioniert, ich hatte zu viel Luft in meinen Beuteln. Trotzdem ist der Seitan vor allem im Inneren doch recht schön fest geworden. Nächstes Mal versuche ich die Beutel noch enger zu binden und genauer aufzupassen, dass ich keine Luft einschließe. Als Beutel eignen sich übrigens normale Gefrierbeutel. Allerdings sollte auf denen angegeben sein, dass sie auch Temperaturen über 100 °C aushalten, sonst gehen sie euch beim kochen kaputt. Damit der Seitan nicht gummiartig-quietschig wird hab ich etwas Paniermehl mit in den Teig gegeben, das soll dem vorbeugen. Gummiartig war er auch tatsächlich überhaupt nicht.

Seitan-Gyros

Seitan-Gyros
für 2 Personen
100 g Seitan-Fix
170 ml Wasser
1,5 EL Paniermehl
Paprikapulver süß, scharf und geräuchert
Knoblauchpulver
kleiner Schuss Sojasoße
4 TL Tomatenmark
2 TL Senf
Gyrosgewürz
ca. 100 ml Gemüsebrühe
1/2 Zwiebel
Salz, Pfeffer
Olivenöl
außerdem: zwei kochgeeignete Gefrierbeutel
  1. Das Seitan-Fix vermengen mit dem Paniermehl, ordentlich Paprikapulver, Knoblauchpulver und Salz. Das Wasser verrühren mit Sojasoße, Tomatenmark und Senf. Traut euch wirklich viel zu würzen, sonst schmeckt es hinterher fad. Ich hab selbst in jeder einzelnen Anleitung gelesen, dass man kräftig würzen soll und war trotzdem zu vorsichtig – also haut rein ;)
  2. Trockene und feuchte Mischungen miteinander vermengen und ordentlich durchkneten. Das Seitan-Fix verbindet sich sehr schnell mit der Flüssigkeit und bekommt dann eine sehr schwabbelige Konsistenz, deshalb ist es wichtig die Flüssigkeit vorher einzeln zu würzen. Ihr könnt dann schon noch nachwürzen, aber es wird schwieriger die Würzung gleichmäßig zu verteilen.
  3. Den schwabbeligen Teig zu einem flachen Fladen formen, von beiden Seiten mit Gyrosgewürz bestreuen und in der Mitte durchschneiden. Je eine Hälfte in einen Koch-/Gefrierbeutel geben und etwas Gemüsebrühe dazu. Dann den Gefrierbeutel ganz eng zuknoten, sodass möglichst keine Luft im Beutel ist, der Seitan von nur wenig Brühe umgeben ist und insgesamt wenig Platz hat.
  4. Wasser im Topf zum kochen bringen, die Beutel reingeben, Deckel drauf und 45 min kochen lassen.
  5. Kochbeutel öffnen und den Seitan heraus holen und trocken tupfen. In dönerartige Stückchen schneiden, nochmal mit Gyrosgewürz, Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel abziehen, in Halbringe schneiden und zusammen mit einer ordentlichen Portion Olivenöl zum Seitan geben. Etwas durchziehen lassen.
  6. Zwiebel und Seitanstücke in dem Öl der Marinade knusprig braten.

Dazu gab es frisch gebackenes Fladenbrot, Knoblauchsoße, Rotkrautsalat, Gurke und Feta zum bunten Kombinieren. Auch wenn die Seitan-Konsistenz nicht ganz optimal war: Lecker war’s auf jeden Fall :)

27May/14

Soulfood: Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping

Es regnet. Es ist kalt, zumindest im Vergleich zu den 25 Grad der letzten Tage. Es ist trüb und windig. Deshalb gab es heute eine schöne warme Suppe, in der die restlichen Kartoffeln verarbeitet wurden. Kartoffelsuppe, vor allem nach Mamas Rezept, mag ich sehr, sehr gerne. Crèmig, wärmend, kartoffelig – das ist für mich Soulfood.

Natürlich musste auch dieses Rezept erst mal vegetarisiert werden und so wurde Rinderbrühe zu Gemüsebrühe, Speck zu Räuchertofu und die Wienerle-Einlage zu einem Walnuss-Topping. Dabei ist die Suppe sogar gleich vegan geworden, denn Milchprodukte oder Eier gehören sowieso nicht rein. Falls euch das Walnuss-Topping zu viel Aufwand ist könnt ihr stattdessen auch Schnittlauch drüber streuen. Oder es einfach weglassen – ich zumindest ess diese Suppe auch liebend gern pur :) Aber die Walnüsse machen sich wunderbar als Tüpfelchen auf dem i.

Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping

Kartoffelsuppe mit rotem Walnuss-Topping
für 2 Personen
500 g Kartoffeln
1/2 oder eine dünne Stange Lauch
1 Zwiebel
1 kleine Karotte
0,5 l Gemüsebrühe
ca. 50 g Räuchertofu
50 g Walnüsse
Paprikapulver süß, scharf und geräuchert
Salz, Pfeffer
Rapsöl
  1. Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Lauch abziehen und in (Halb-)Ringe schneiden.
  2. Kartoffeln schälen und in ca. 2 cm große Stücke schneiden. Karotte waschen und/oder schälen, längs vierteln und in 2 cm lange Stücke schneiden.
  3. Tofu in Rapsöl kurz scharf anbraten, dann Lauch und Zwiebel dazu geben und glasig dünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, Kartoffeln und Karotte dazu geben, Deckel drauf und für 45 min köcheln lassen. Nicht zu stark, sonst verdampft euch das ganze Wasser.
  4. Wenn die Kochzeit rum ist die Suppe mit einem Pürierstab anpürieren, sodass noch einige Kartoffelstücke ganz bleiben. Das kann ziemlich spritzen, passt auf, dass ihr euch danach nicht umziehen müsst ;) Ich verwende gern den Deckel als Spritzschutz und “Schild”, dann klappt es mit etwas Gefühl sehr gut. Zum Schluss noch mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Walnüsse grob hacken, mit einem kleinen Schuss Öl und den dreierlei Paprikapulver vermengen. In einer kleinen Pfanne ohne weiteres Öl leicht anrösten und beim Anrichten über die Suppe streuen.