21Jun/19
Vegetarischer Heringsalat

Midsommar mit vegetarischem Heringsalat – 089kulinarisch feiert skandinavisch inspiriert

Heute ist Sommersonnwende, der längste Tag des Jahres. In Schweden wird “Midsommar” gerne und ausführlicher als hierzulande gefeiert – was freilich nicht bedeutet, dass wir uns dem nicht anschließen können. Unsere Münchner Bloggerrunde 089kulinarisch hat sich deshalb für dieses Quartal vom skandinavischen Midsommar-Fest inspirieren lassen und allerlei Köstlichkeiten zusammen getragen.

Das erste was mir zu Schweden einfällt sind ganz klar Kanelbullar. Die köstlichen Zimtknoten mit einem Hauch Kardamom versetzen mich sofort zurück in ein heimeliges kleines Café irgendwo in Schweden, sie waren immer eine ausgezeichnete Wahl und perfekt zur Fika, der kleinen Kaffepause. Aber das Rezept für die köstliche Nascherei habe ich euch längst serviert, also orientierte ich mich in eine herzhaftere Richtung.

Die schwedische Küche hat viel Fleisch und viel Fisch zu bieten, gerade wenn es um die Klassiker geht. Deshalb habe ich mich nur wage an den zahlreichen Varianten von eingelegten Fischen orientiert und das Stück Tier kurzerhand durch Aubergine ersetzt – eine Idee, die ich schon auf diversen Blogs gesehen habe. Klingt vielleicht komisch, aber die Konsistenz und Optik passt tatsächlich sehr gut. Geschmacklich schwimmt euch natürlich kein echter Hering entgegen, aber durch die Gewürze außenrum ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu leugnen. Und das eigentlich Ausschlaggebende ist natürlich: der Geschmack ist auch ganz ohne Fisch einfach richtig gut, schön säuerlich-würzig.

04May/19
Sauerteig-Cracker vegan

Sauerteig-Cracker mit Sesam, Nigella und Cumin

Habt ihr Zutaten, die ihr nur für ganz bestimmte Dinge benutzt? Bei mir ist das z.B. Piment, den ich fast nur für meinen liebsten Nudelsalat benutze, oder Sumach, das bisher fast ausschließlich in einem Bohnengericht nach Ottolenghi gelandet ist. Umso schöner finde ich es, wenn ich über neue Rezepte für solche selten verwendeten Zutaten stolpere, die sich dann als richtig lecker entpuppen.

Mein Sauerteig kommt zwar regelmäßig zum Backen zum Einsatz, aber immer nur für Brot (und ganz selten mal für einen Schokokuchen mit Sauerteig). Zeit das zu ändern! Bei Heike von Relleomein habe ich ein Rezept für Sauerteig-Cracker gefunden und direkt ausprobiert. Der erste Versuch war mäßig erfolgreich, weil ich meinen Sauerteig offensichtlich mit weniger Wasser führe als sie. Das Endprodukt war zwar geschmacklich sehr fein, der Teig aber furchtbar zu verarbeiten.

Wenn ihr euch mit Sauerteig noch überhaupt nicht auskennt aber neugierig seid, empfehle ich euch als Einstieg meinen Grundlagenartikel zum Thema Brot backen und Sauerteig züchten und führen.

Ich glaubte aber irgendwann gehört zu haben, dass Heike ihr Anstellgut mit 1:1 Wasser zu Mehl füttert. Für die zweite Charge habe ich also meinen Sauerteig vorbereitend mit Teigausbeute (TA) 200 vermehrt – was ich ohnehin tun muss, weil ich nie so viel Anstellgut im Kühlschrank habe – und schon war der Cracker-Teig viel geschmeidiger und das Ausstechen hat richtig Spaß gemacht. Die Cracker haben einen ganz tollen, salzig-würzigen Geschmack, sind wunderbar knusprig und schmecken pur oder zu diversen Dips oder Käse. Ein wirklich toller herzhafter Snack!

13Apr/19
Vegane Blumenkohl-Kokossuppe mit Cumin

Samstagssüppchen: Blumenkohl-Kokossuppe mit Cumin

Die Frühlingssonne schien, es war gerade warm genug, dass ich mit meinem Blazer nicht fror – zumindest solang ich in der Sonne stand. Die Rose in meiner Hand war riesig und gelb-orange gefärbt, ganz im Kontrast zu meiner schwarzen Kleidung. Es waren bestimmt 40 oder 50 Leute gekommen, schweigend oder leise tuschelnd füllten sie die Stuhlreihen und die, die keinen Platz mehr bekommen hatten, standen dahinter. Nachdem die Pfarrerin ein paar kurze Worte gesprochen hatte folgten wir ihr und dem Sarg: vier junge Menschen, vier mittleren Alters und viele Senioren, vorbei an den frühlingshaft bepflanzten Gräbern, die von der Sonne beschienen wurden.

Wenn ein Mensch nach einem langen Leben stirbt ist das traurig und gleichzeitig irgendwie auch schlicht ein Abschluss. Ich habe einige Tage gebraucht, um diesen doch sehr anstrengenden Tag zu verdauen und habe mir wieder einmal vorgenommen, meine Lebenszeit bewusst zu nutzen. Passenderweise war ich im März gerade erst im Urlaub, eine Woche lang habe ich mit einer Freundin Venedig unsicher gemacht, viel photographiert und gut gegessen. Es war wunderschön dort, auch wenn das Wetter zunächst sehr kalt war. Aber dann wurde es doch noch fast frühsommerlich warm und wir konnten einiges an Sonne tanken.

Nachdem wir hier in München auch schon so sonnige Tage hatten, ist das Wetter aktuell gerade wieder eher trüb. Es nieselt gelegentlich, die Sonne kommt kaum durch die dicken Wolken durch und die Temperaturen fühlen sich schon wieder fast winterlich an. Da passt ein Samstagssüppchen nach einem Rezept aus der App von Deliciously Ella sehr gut. Die Zutaten klingen sehr schlicht, aber ergeben eine wirklich genial leckere Suppe, die ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Sie wärmt wunderbar, durch und durch – und ich bin sicher, dass das auch bei etwas gedrückter Stimmung hilft und tröstet.

 

10Mar/19
Schokokuchen mit Sauerteig

Schokokuchen mit Sauerteig – 089 kulinarisch präsentiert nicht-fastentaugliches

Schon wieder ein Schokokuchen! Ja, ich weiß, wir hatten erst einen mit Sahnelikör. Aber dieser hier geht geschmacklich in eine ganz andere Richtung, denn er wird tatsächlich mit Sauerteig gemacht. Nicht als alleiniges Triebmittel, aber der Teig wird doch ordentlich versäuert. Klingt etwas merkwürdig, aber auch spannend? Genau das war mein Gedankengang.

Der perfekte Anlass, um mich an diesen Kuchen zu wagen, war die neue Runde von unserer Münchner-Blogger-Kochgruppe “089 kulinarisch – so is(s)t München”. Letztes Mal haben wir euch ja ein vegetarisches Weihnachtsmenü serviert, diesmal gibt es wieder eine geballte Ladung Kurvenpflege. Wir präsentieren euch “Genussvolles für alle, denen die Fastenzeit egal ist”. Es wird high carb, high fat, high sugar! Wenn ihr also besonders gute Vorsätze habt, dann speichert euch den Beitrag vielleicht erst mal ab und schaut in ein paar Wochen wieder vorbei. Euch ist die Fastenzeit egal? Perfekt, dann ran an den Speck:

Mein Kuchen wird mit frischem, lebendigem Sauerteig gebacken, den ich auch zum Brotbacken verwende. Das amerikanische Originalrezept gibt keine genaueren Anweisungen zur Vorbereitung, außer, dass man 240 g reifen Sauerteig verwenden soll. Ich habe deshalb mein Roggenanstellgut in zwei Schritten mit Weizenmehl gefüttert und bei warmen Temperaturen geführt, damit der Geschmack etwas milder und nicht zu dominant wird. Im fertigen Kuchen äußert sich das durch eine ganz dezent säuerliche Note und gibt eine tolle aromatische Tiefe und Komplexität. Sehr fein! Die Konsistenz des Kuchens ist ebenfalls ein Traum, schön saftig, aber nicht browniemäßig klätschig. Er kam wirklich super an bei allen, die probiert haben – ein Kollege hat schon mehrfach erwartungsvoll nachgefragt, wann ich den denn mal wieder backe.

25Feb/19
Arros Congris - Cubanisches Reis-Bohnen-Gericht

Arroz Congris – Kubanischer Reis mit schwarzen Bohnen

Schon wieder ist ein guter Monat seit meinem letzten Blogpost vergangen. Im Leben 1.0 ist bei mir aktuell einiges los und der Blog muss sich ein bisschen hinten anstellen. Aber das eine oder andere Rezept oder Blogevent lockt mich dann doch wieder in die Küche und hinter die Kamera – so wie die kulinarische Weltreise, die Volker von Volkermampft veranstaltet. Im Februar geht es nach Kuba.

Von Kuba habe ich herzlich wenig Ahnung. Bei meiner Recherche fand ich massig Bohnen, Reis und viele Schmorgerichte mit Fleisch. Von der Würzung her ging es oft Richtung Lorbeer/Oregano/Cumin/Knoblauch, dann gab es aber wiederum Curry mit Bananen – Ost und West scheinen recht unterschiedlich zu kochen. Entschieden habe ich mich letztendlich für ein sehr schlichtes Gericht aus Reis und schwarzen Bohnen, das immer wieder als kubanisches Nationalgericht bezeichnet wurde: Arroz Congris, auch Moros Y Christianos genannt. Nach meiner Recherche wurden beim Arroz Congris ursprünglich alle Zutaten miteinander vermischt, während die zwei Hauptbestandteile bei Moros y Christianos getrennt serviert wurden. Mit der Zeit haben sich die Begrifflichkeiten aber verwaschen.

Mit Reis und Hülsenfrüchten in Kombination habe ich ja dank Ottolenghi schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Und auch hier entsteht ein trotz seiner Schlichtheit sehr leckeres Gericht, das sowohl als Beilage, aber auch als Hauptgericht eine gute Figur macht. Mit getrockneten Bohnen dauert die Zubereitung zwar etwas, aber die meiste Zeit davon hat man nichts zu tun, sondern kann alles in Ruhe vor sich hin köcheln lassen. Und die Gewürze sind genau mein Fall (Cumin! Knoblauch!). Übrigens passt meiner Meinung nach ein Klecks Joghurt ganz ausgezeichnet – ob das dann noch originalgetreu ist, kann ich aber nicht beurteilen.

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampftKuba hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Werft einfach mal einen Blick auf die anderen Rezepte dieser Station der Kulinarischen Weltreise: