18Nov/19
Überbackene Blumenkohl Käsesoße Ottolenghi

“Simple”: Überbackener Blumenkohl mit Senf-Cheddarsoße nach Ottolenghi

Welche Gerichte fallen für euch unter den Begriff “einfach”, oder auf Englisch “simple”? Ein Koch, den ich damit nicht unbedingt verbinden würde, ist Yotam Ottolenghi. So sehr ich seine Art zu kochen und seine Geschmackskompositionen liebe, so typisch sind für ihn doch extra lange Zutatenlisten und zwanzig Zwischenschritte, um auf genau das Ergebnis zu kommen, das er haben möchte. Ja, manches lässt sich abwandeln und für Gerichte wie das Auberginen-Zitronen-Risotto oder das Linsen-Reisgericht Mejadra steht man auch gerne etwas länger in der Küche. Aber “simple” sind sie sicher nicht.

Vor einer Weile hat Ottolenghi ein neues Kochbuch herausgebracht, das tatsächlich “Simple” heißt. Und der Name ist Programm – zumindest für Ottolenghi-Verhältnisse. Die Gerichte sind keine 10 min-Studentenküche, aber insgesamt sind die Zutatenlisten kürzer und weniger exotisch und die Zubereitung weniger anspruchsvoll. Ottolenghi beschreibt im Vorwort ausführlich, wie unterschiedlich das Wort “simple” ausgelegt werden kann. Deshalb sind die Rezepte im Buch praktischerweise mit verschiedenen Kategorien markiert, z.B. “maximal 10 Zutaten”, “in 30 min fertig”, “längere Schmordauer, aber wenig aktive Arbeit” oder “gut vorzubereiten”. So weiß man direkt worauf man sich einlässt.

Geschmacklich wurden aber keine Abstriche gemacht, so hat mich der “Mustardy cauliflower cheese” direkt überzeugt. Die Käsesoße ist in wenigen Minuten im Topf hergestellt, der blanchierte Blumenkohl wird damit vermischt und für 15 min im Ofen überbacken – und das war es auch schon. Mittags in der Büroküche haben wir so entspannt sechs Leute bekocht und mehr als etwas Ciabatta dazu braucht es auch nicht. Die Soße ist sehr vielseitig einsetzbar und dank Senf und den Gewürzen ziemlich außergewöhnlich und komplex. Sehr große Empfehlung!

(Und, ja das Photo ist leider ein stark bearbeitetes Winterphoto. Es war schon stockfinster und ich hatte schlicht nicht die Muße meine Lampen aufzubauen – aber ich verspreche euch, es schmeckt tausendmal besser als ich es photographiert habe.)

29Sep/19
Einfache Champignonsuppe

Einfache Champignonsuppe – Pilzvielfalt mit 089kulinarisch

Es ist Herbst, die beste aller Jahreszeiten! Meiner persönlichen Meinung nach zumindest. Aber ein unbestreitbarer Vorteil dieser Jahreszeit ist, dass wir mitten in der Hochzeit der Pilze stecken. Dutzende Varianten gibt es zu kaufen und wer sich wissend genug fühlt, wagt sich vielleicht auch in den Wald um selbst noch ein paar andere Sorten zu ernten. Und natürlich lassen sich Pilze auch auf unzählige Weisen ganz unterschiedlich zubereiten, deshalb haben wir sie uns für die Herbstrunde von “089 kulinarisch” vorgenommen.

Pilze enthalten von Natur aus eine Menge Geschmacksverstärker. Die in ihrer extrahierten und konzentrierten Form so verrufene Substanz findet sich nicht nur in Parmesan, Tomaten und Sojasoße, sondern eben beispielsweise auch in Pilzen. Deshalb funktionieren Gerichte wie das Champignons Bourguignon auch besonders gut, das Gericht bekommt durch die Pilze und das lange Schmoren ganz viele Umami-Aromen und damit einen vollen, warmen Geschmack, wie man ihn von fleischhaltigen Schmorgerichten kennt. Gerade in der vegetarischen Küche sollte man Pilze nicht unterschätzen!

Bei so einer tollen Ausgangszutat muss man nicht viel Aufwand betreiben. Ich habe mich für eine schlichte Suppe aus braunen Champignons entschieden, die etwas intensiver schmecken als ihre weißen Geschwister. Etwas Wein, Muskat, Sahne und Petersilie kommt noch dazu und das war es auch schon. Optisch ist die Suppe kein großer Hit, aber die inneren Werte werden euch voll überzeugen, da bin ich sicher. Und herbstliches Wetter schreit doch geradezu nach einer gemütlichen Suppe, oder?

13Sep/19
veganer Marmorkuchen dreifarbig

Einfachster Marmorkuchen der Welt – dreifarbig, zufällig vegan

Ich erinnere mich gut an den dreifarbigen Marmorkuchen aus meiner Kindheit. Meine Mutter griff gerne auf das Rezept zurück, weil es ein einfacher Rührkuchen war, der sich gut zur Schule und sonstigen Orten transportieren lies, aber trotzdem etwas ungewöhnlicher war, als ein normaler Marmorkuchen. Die dritte “Farbe” war eine mit Haselnuss angereicherte Schicht, die längst nicht nur optisch ein Gewinn ist. Normaler Marmorkuchen reizt mich seitdem nicht mehr sonderlich, ich bin schlicht verwöhnt – und im Zweifelsfall auch eher Team Obstkuchen.

Für ein Cake-Pop-Rezept brauchte ich kürzlich einen einfachen Rührkuchen als Grundlage und da kam mir der dreifarbige Marmorkuchen wieder in den Sinn. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich mich dann entschieden habe als Basis einen veganen Rührteig zu verwenden – ich glaube ich hatte keine Eier im Haus? Auf jeden Fall improvisierte ich nach kurzer Recherche einen veganen, dreifarbigen Marmorkuchen und war spontan begeistert.

Dieser Kuchen ist extrem simpel, besteht nur aus üblichen Vorratszutaten und schmeckt einfach phantastisch. Die Konsistenz ist eine wunderbare Mischung aus saftig und trotzdem schön locker und weich, nicht klätschig, nicht allzu krümelig. Der Kuchen ist transportabel, kinderkompatibel und dürfte jedem schmecken, der nicht gerade Nussallergiker ist. Falls Veganer anwesend sind, verwendet ihr einfach eine der zahlreichen veganen Milchalternativen und falls ihr es ganz eilig habt, bestreut ihr den Kuchen mit Puderzucker, statt ihn mit Schokolade zu überziehen. Ein Alltagsheld!

19Aug/19
Pasta mit Gorgonzola, Radicchio und Birne

Nudeln mit Gorgonzolasoße, Birne, Radicchio und Walnüssen

Mögt ihr Gorgonzola? Nach einigen Jahren der Abneigung bin ich unterdessen wieder ein Fan von diesem würzig-säuerlichen Käse – zumindest in der richtigen Kombination. Sehr gerne mag ich dazu eine fruchtige Komponente, die dem doch recht schweren Geschmack etwas mehr Frische beisteuert.

Vor einer Weile bin ich auf Chefkoch auf ein Rezept für Nudeln mit Gorgonzolasoße, Birnen und Radicchio gestoßen. Es ist sofort auf meinen “to cook”-Stapel gewandert und nicht viel später habe ich es im Büro meinen Kollegen vorgesetzt. Und es kurz darauf daheim nochmal gekocht, weil es so gut war. Cremig-würziger Gorgonzola, fruchtig-süße Birnen, bitterer Radicchio und dazu noch etwas Weißwein, Karamellaromen und Walnüsse – eine wirklich runde Sache.

Der Radicchio darf hierfür durchaus eine gewisse Bitterkeit haben, manchmal erwischt man ja Exemplare, die sehr mild schmecken. Für Salat mag das ab und an praktisch sein, aber beim Erhitzen gehen uns eh schon genug Bitterstoffe verloren. Übrigens, meine Bilder hier sind echte Photos vom fertigen Gericht (die leider bei schlechtem Licht entstanden sind), wie üblich. Beim Original von Chefkoch sieht man deutlich, dass sie rohen Radicchio und nicht-geschmolzenen Gorgonzola verwendet haben. Das sieht natürlich hübscher aus, hat mit dem Endergebnis laut Rezept aber nur die Zutaten gemeinsam. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Foodblogs so schätze…

20Jul/19
Zucchini-Tomaten-Hirsotto

Cremiges Zucchini-Tomaten-Hirsotto

Dieses Rezept ist sehr spontan und zufällig entstanden. Ich wollte die Hirse etwas dezimieren, die ich irgendwann gekauft habe und viel zu selten verwende. Eine Zucchini lag im Kühlschrank und eine angebrochene Packung Parmesan, die dringend aufgebraucht werden wollte. Daumen mal Pi bastelte ich ein Hirsegericht im Risottostil und war sehr begeistert vom Ergebnis.

Schwarze Oliven passen auch gut hinein, aber mir sind das dann fast zu viele Aromen. Die Hirse hat doch mehr Eigengeschmack als Reis und zusammen mit Zucchini, Tomate und dem Käse ist schon einiges los. Veganer können den Parmesan auch durch etwas mehr Olivenöl und Hefeflocken ersetzen, das habe ich schon gemacht als ich keinen da hatte.

Ihr merkt: das Rezept gab es bereits häufiger bei mir. Es lässt sich wunderbar ohne großen Aufwand zubereiten, schmeckt heiß oder auch lauwarm (je nach Präferenz und Außentemperatur), man braucht nur einen einzigen Topf oder eine tiefe Pfanne und während die Hirse gar zieht habt ihr die Küche schon längst wieder aufgeräumt, den Tisch gedeckt und vielleicht sogar noch die Blumen gegossen. Oder Wassermelone geschnitten, um sie danach mit zum See zu nehmen – was ich genau jetzt tun werde. Genießt das sommerliche Wochenende, lasst es euch gut gehen!