13Apr/21
Bärlauch-Dinkelknoten

Bärlauch-Dinkelknoten – herzhafte Semmeln zum Belegen oder pur Naschen

Die letzte Zeit hatte ich nicht viel Kopf für den Blog, zu viel war los im realen Leben. Aber jetzt hat mich ein kleines grünes Kraut aus dem Blogschlaf erweckt: Bärlauch. Er springt einen ja auch förmlich an, wenn man – wie spätestens seit einem Jahr so oft – mal wieder spazieren geht und plötzlich in einer Wolke Knoblauchgeruch steht. (Bevor ihr dann begeistert draus los sammelt würde ich euch nur bitten erst nachzuschlagen, worauf ihr achten müsst, damit ihr nicht aus Versehen giftige Maiglöckchen oder Herbstzeitlose erwischt.)

Ich habe kürzlich über mundraub.org eine neue Bärlauch-Ansammlungen ganz in meiner Nähe entdeckt. Und jetzt schon gründlich ausgenutzt, denn die Saison ist kurz! Nach fleißigem Ernten und diversen verschiedenen Rezepten wollte ich mal etwas mit Bärlauch backen, aber hatte keine Lust auf den “klassischen” Weg mit Pesto, dass zwischen Teigstücke gestrichen wird. Stattdessen schwebte mir eher etwas Richtung Pizzaknoten vor, schön herzhaft-würzig und ein Gebäck, dass sowohl pur als auch mit Belag gut schmeckt. Und das wurde es dann auch, in einer veganen Variante und mit einer hübschen, dezenten Grünfärbung.

Grundlage für den Teig war ganz grob mein Focaccia-Rezept. Allerdings mit etwas weniger Flüssigkeit und Dinkelmehl statt Weizen. Dazu kam der Bärlauch, Hefeflocken für ein schön würzig-käsiges Aroma und auch noch etwas Senf, inspiriert von einem Bärlauch-Scones-Rezept, dass Christina auf feines Gemüse gerade frisch gepostet hatte. Das Ergebnis ist richtig gut – als Grundlage für Käse, Guacamole, Frischkäse, tomatigen Aufstrich oder auch schlicht und einfach pur. Das nächste Picknick kann kommen!

14Mar/21
Udon-Nudeln mit Rotkohl und Blumenkohl

Gebratene Udon-Nudeln mit Rotkohl und Blumenkohl

Seit zwei Wochen arbeite ich jetzt im neuen Job. Naturgemäß ist vieles anders, als ich es gewohnt war – die Leute, die Strukturen, teils auch die Inhalte. Es gibt viel zu erfragen und zu lernen und gerade nachdem ich zuvor sechs Wochen frei hatte, muss sich erst ein neuer Rhythmus einpendeln. Das ist spannend und macht Spaß, aber kostet natürlich auch einiges an Energie. In der Küche konzentriere ich mich deshalb jetzt oft auf altbewährte Feierabendküche, freue mich im Zweifelsfall über die noch eingefrorene Bolognesesoße und verlege größere Kochaktionen eher aufs Wochenende.

Dieses Rezept mit Udon-Nudeln funktioniert tatsächlich für beide Fälle, sowohl als schnelles Werktag-Abendessen wie auch als zelebriertes Sonntagsgericht. Es stammt (wie schon der Kuchen im letzten Post) aus dem Buch “Asien vegetarisch” von Meera Sodha. Im Grunde werden Rotkohl und Blumenkohl im Ofen gebacken und dann kurz in der Pfanne vermischt mit angebratenen Frühlingszwiebeln, Udon-Nudeln und Gewürzen. Mit fertig gekauften Nudeln ist das sehr fix gemacht, aber wenn ihr etwas mehr Zeit und Aufwand investieren wollt, sind selbstgemachte nochmal ein gutes Stück besser. Die dicken japanischen Weizennudeln haben eine etwas festere, fast schon leicht zähe Konsistenz, die ich sehr liebe.

Ich habe mich für die selbstgemachten Udon an einem Rezept von Julia von Chestnut & Sage orientiert und ich muss mir einen Satz aus ihrem Blogartikel klauen, der auch perfekt auf mein Rezept hier zutrifft: “Ein Gericht, das so zufrieden macht, wie es eben nur eine Schale voll dampfender Nudeln vermag”. Das Gemüse kommt toll zur Geltung, Wärme und Frische sind schön ausbalanciert und dazu kommt das besondere Mundgefühl der Nudeln. Schlicht und einfach köstlich, ein Satt- und Glücklichmacher. Falls ihr übrigens keine Fans von eingelegtem Ingwer seid, würde ich empfehlen stattdessen noch etwas mehr Limetten- oder Zitronensaft über das fertige Gericht zu träufeln.

26Feb/21
Veganer Nuss-Apfelkuchen

Apfelkuchen mit Nussmus und Tonka-Bohne – Winter-Version eines Kuchens

Und da ist der Februar auch schon wieder vorbei. Gefühlt habe ich nur einmal geblinzelt und gleichzeitig ist wahnsinnig viel passiert in den letzten vier Wochen – unter anderem habe ich mir einen seit Jahren gehegten Wunsch erfüllt und bin sehr, sehr glücklich darüber. Allzu viel Lust auf Fotografieren und Bloggen hatte ich nicht, aber gekocht und gebacken habe ich viel und einige der besonders guten Rezepte werde ich sicher in der nächsten Zeit nochmal kochen und euch vorstellen.

Jetzt gibt es erst mal einen Kuchen, bei dem ich mir viel künstlerische Freiheit genommen habe. Im Grunde habe ich den Dinkelkuchen mit Pflaumen und Ingwer aus dem Buch “Asien vegetarisch” von Meera Sodha nachbacken wollen. Aber mit Äpfeln statt Pflaumen, weil die gerade nun ja wirklich keine Saison haben. Statt Sonnenblumenkernmus habe ich gemischtes Nussmus von einer lieben Freundin verwendet und den Ingwer habe ich ersetzt durch Tonka-Bohne. Insgesamt wird der Geschmack mit diesen Abwandlungen also in eine deutlich andere Richtung gehen als im Original.

Der Grundteig an sich ist aber – wenn man vom anderen Nussmus absieht – gleich geblieben und der ist richtig gut. Wunderbar saftig, aber nicht klätschig und herrlich nussig. Was für eine geniale Idee statt Öl oder Butter einfach Nussmus zu verwenden! Auch mit meinen persönlichen Abwandlungen bin ich sehr zufrieden, die Tonkabohne passt ausgezeichnet zu dem sehr nussigen Teig und der Apfel sorgt für eine leicht säuerlich-frische Note. In Summe großartig und ein Kuchen, den ich jederzeit gerne wieder essen möchte. Im Sommer wird es ihn bestimmt auch mal im Original mit Pflaumen und Ingwer geben, aber meine Winter-Variante muss sich ganz absolut nicht verstecken.

28Jan/21
Blumenkohl-Puffer mit Joghurt

Orientalische Blumenkohl-Puffer aus dem Buch “Palästina”

Das Rezept hier habe ich euch schon angeteastert, als ich das Kochbuch “Falastin” vorgestellt habe. Die optisch so unscheinbaren Puffer gab es bei mir jetzt schon diverse Male und immer wieder waren sowohl mein Mann als auch ich wieder überrascht, wie lecker sie sind. Sie schmecken pur oder mit Joghurt-Dip oder Hummus, warm oder auf Raumtemperatur, mit Brot oder Salat oder zu Kartoffelspalten, als Vorspeise, Snack oder als simples Hauptgericht. Sprich sie können so ziemlich alles sein was ihr wollt und als Bonuspunkt machen sie auch noch wenig Arbeit.

Im Original wird frischer Blumenkohl verwendet, der als erstes blanchiert wird. Ich spare mir das und verwende tiefgekühlten. Damit muss man wirklich nur den gewürzten Teig anrühren, ein bisschen Gemüse schnippeln und die Puffer ausbraten. Wenn ihr Elan und Zeit habt, könnt ihr einen Minz-Joghurt dazu reichen, oder ihr nehmt einfach Naturjoghurt oder schlicht einen Spritzer Zitrone. Ein sehr dankbares Rezept, das schon in mein Standard-Repertoire gewandert ist.

Mit dem Wort “Puffer” hadere ich übrigens noch. Aber wie nennt man sie sonst auf Deutsch? Im englischen Original sind es “fritters”, das gefällt mir gut. Die deutschen “Bratlinge” wären eine sehr nahe Übersetzung, klingen in meinen Ohren aber ziemlich angestaubt und unattraktiv. “Pflanzerl” sind da schon sympathischer, aber doch ein sehr regionaler Ausdruck und außerdem denke ich da automatisch an Hackfleisch. Für den Moment bleibe ich also bei den “Puffern” – alternative Ideen sind willkommen! Vielleicht habt ihr das Buch auch auf Deutsch und könnt nachschlagen, wie die Übersetzer damit umgegangen sind? Aber wie auch immer sie heißen sollen, eigentlich kommt es ja auf den Geschmack an und ich verspreche, der wird euch überzeugen.

24Jan/21
Überbackene Kritharaki mit Gemüse und Feta

Griechisch inspiriert: Überbackene Kritharaki mit Gemüse und Feta

Es ist die perfekte Jahreszeit für alles Überbackene, keine Frage. Draußen ist es kalt, feucht und viel unternehmen kann man aktuell ohnehin nicht. Also genau richtig um es sich daheim gemütlich zu machen und den Ofen anwerfen. Wenn ihr dann noch Lust auf ein bisschen Urlaubsfeeling aus Griechenland auf dem Teller habt, kann ich euch heute mit überbackenen Kritharaki aushelfen.

Die kleinen reisförmigen Nudeln hatte ich für ein ganz anderes Rezept gekauft, aber dabei natürlich nicht aufgebraucht. Außerdem hatte ich Sehnsucht nach griechischem Essen, aber die Speisekarten sind ja oft sehr fleischlastig und ohnehin wollte ich lieber selbst kochen. Also improvisierte ich mit dem Gemüse, dass eben gerade da war und würzte nach Gefühl in die geschmackliche Richtung, die ich im Kopf hatte. Was soll ich sagen – es wurde ein voller Erfolg.

Für mich erfüllt dieser Nudelauflauf alle Bedingungen an Seelenfutter: temperaturmäßig warm, von der Würzrichtung her ebenfalls warm und mit einem Löffel essbar. Ich liebe den Feta obendrauf, der knusprig-cremig wird und mit seiner würzigen und säuerlichen Note etwas Frische beisteuert. Allzu viel Arbeit macht das Rezept auch nicht, ich würde es als feierabendtauglich bezeichnen und während der Auflauf überbäckt, habt ihr locker schon die Küche aufgeräumt und könnt euch danach direkt aufs Sofa legen. Und vielleicht ein paar Urlaubsbilder ansehen und in Erinnerungen schwelgen.